1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
I
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reickische Ob erfeldlierr, Feldzeugmeister Benedek, ver-
einigte nach einer Reihe unglücklicher Gefechte, gegen die Eib-
und die erste Armee hei Münchengrätz und Gitschin, gegen die
zweite Armee hei Nachod, Trautenau, Skalitz, Königinhof und
Schweinschädel, sein Heer vor Königgrätz; die preussischen Heere,
gleich den Oesterreichern ungefähr 220 000 Mann stark, suchten
auf dem Schlachtfeld ihre Vereinigung, und dank dem recht-
zeitigen Eintreffen der kronprinzlichen Armee erfochten die
Preussen unter König Wilhelm in der Schlacht bei König-
grätz (3. Juli) einen entscheidenden Sieg. Auf dies hin trat
der österreichische Kaiser das durch den Sieg des Erz-
herzogs Albrecht hei Custozza (24. Juni) glücklich behauptete
Venetien an Napoleon ab und zog einen grossen Teil der
Truppen vom italienischen Kriegsschauplatz heran. Aber die
Italienersetztende n Krieg, gegen den Wunsch Napoleons,
fort; Cialdini besetzte Venetien ausser dem Festungsviereck,
Garibaldi drang in Siidtirol ein, und die italienische Flotte griff
die dalmatische Küste an, wurde aber von Tegetthoff hei Lissa
(20. Juli) geschlagen; auf die Absicht, die Eroberungen über
Venetien hinaus auszudehnen, musste Viktor Emanuel der Hal-
tung Preussens und Frankreichs gegenüber verzichten. x\.uch
der Versuch Napoleons, zwischen Preussen und Oesterreich zu
vermitteln, hatte, da das durch die mexikanische Expedition
erschöpfte Frankreich kein Mittel besass, Preussen zu zwingen,
nicht den vom Kaiser gewünschten Erfolg. Erst nachdem die
preussischen Heere bis in die unmittelbare Nähe von Wien und
Pressburg vorgerückt waren, kam 22. Juli eine Waffenruhe zu
stände, worauf in direkter Verhandlung zwischen Preussen
undoesterreich, ohne Mitwirkung Frankreichs, 26. J uli die
Friedenspräliminarien zu Nikolsburg geschlossen
wurden.
Falckenstein hatte nach siegreichen Gefechten zuerst gegen die
Bayern (u. a. bei Kissingen), dann gegen das Viii. Armeekorps den
Main erreicht und (16. Juli) Frankfurt besetzt, von wo die Bundes-
versammlung ihren Sitz nach Augsburg verlegt hatte. Falcken-
steins Nachfolger Manteuffel ging über den Main und drängte
nach siegreichen Gefechten gegen die Badener und Württemberg er
an der Tauber, gegen die Bayern am Main diese bei Würzburg
auf das rechte Mainufer, während ein preussisches Reservekorps
über Hof auf Nürnberg vorrückte. Anfang August wurde auch
mit den süddeutschen Staaten Waffenstillstand geschlossen.
Die Friedensschlüsse. Der Prager Friede, 23. August
zwischen Preussen und Oesterreich abgeschlossen, bestimmte,
den Nikolsburger Präliminarien entsprechend: Integrität des