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1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 36

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 36 — turig nieder und brachten die Güter aus ihre Burgen, ja, sie warfen die Handelsherren, nachdem sie dieselben ausgeplündert, noch in ihre Burgverließe (unterirdische Gefängnisse) und ließen sie nur gegen hohes Lösegeld wieder frei. Andere überfielen ganze Dörfer, trieben das Vieh hinweg, raubten alles wertvolle Eigentum und steckten dann die Gebäude in Brand. c. Sank so der Adel und das Rittertum, so nahm das Bürgertum einen um so größeren Aufschwung. Die Städte wurden mächtiger und erwarben von den in fortwährender Geldverlegenheit lebenden Fürsten immer größere Rechte und Freiheiten. Von einzelnen mächtigen Geschlechtern regiert, begannen auch sie Heere auszurüsten, um einerseits ihre Macht zu vergrößern, andererseits die Kaufinannszüge rc. gegen die Raubritter zu beschützen. Handel und Industrie, Gewerbe und Kunstfertigkeit blühten empor und prächtige Kirchen, Klöster, Kapellen und Ratshäuser, die noch heute die Bewunderung aller erregen (Dom zu Köln, Aachen, Mainz, Straßburg jc.) zeugten von dem zunehmenden Reichtum. d. Neben dem Ritter- und Bürgertum, sowie dem gänzlich in Knechtschaft versunkenen Bauern stände gab es damals noch reisige Knechte (Landsknechte), die gegen Sold bei Fürsten und Städten Dienste nahmen und baun den Krieg mit unmenschlicher Grausamkeit führten (siehe 30jahr. Krieg) und die nach dem Kriege als Krüppel, Vagabunden und Räuber eine förmliche Landplage wmden. c. Die Kirche sank immer tiefer. Der Gottesdienst sank zum Formelwesen herab. Die Sitten wurden roher, hatte doch die Kirche für jedes Vergehen ihren Ablaß für Geld. Der Priesterstand versank in Weltlust. Ueppigkeit und Unwissenheit. Die Klöster waren nicht mehr die Sitze der Kultur und Frömmigkeit, sondern der schamlosesten Schwelgereien. — Versuchten hin und wieder aufrichtige fromme Christen gegen diese Mißbrauche aufzutreten, so endeten sie in der Regel bald ans dem Scheiterhaufen ober in schrecklichen Gefängnissen und Kerkern. Das war der Zustand der Kirche als Gott einen frommen Mattn erweckte, der den Kamps mit bet Finsternis aufnahm und endlich das reine und lautere Gotteswort wieder ans Licht brachte und von allem Formenwesen und Menschenwerk befreite, Dr. Martin Luther, den Reformator der christl. Kirche. § 18. Erfindungen a. Erfindung der Buchdruckerknnst. Schon lange war die Kunst bekannt, Kartenblätter, Heiligenbildchen rc. in Holztafeln zu schneiden, mit Farbe zu bestreichen und abzudrucken. Solche aneinander gereihten Bildchen bildeten gleichsam eine Bibel der Armen, die weder lesen noch schreiben konnten, und die nun beim Anblick der Bilder an den Gegenstand der Darstellung erinnert wurden. Ebenfalls
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