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1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 79

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 79 — Als Napoleon bei den Friedensverhandlungen die härtesten Forderungen stellte, veranlaßte man die Königin, nach Tilsit zu kommen, weil man sich von ihren Bitten eine günstige Einwirkung auf Napoleon und dadurch mildere Bedingungen für Preußen versprach. Sie kam, aber alles war vergeblich. Napoleon benahm sich wenig ehrenhaft gegen sie. Im Jahre 1808 machte das Königspaar einen Besuch in Petersburg, wo es mit rührendster Herzlichkeit und großer Pracht ausgenommen wurde. Aber alle Huldigungen konnten der Königin keine reinefreud e mehr bereiten. Sie trug den Todeskeim schon in sich. Am Ende des Jahres 1809 kehrte sie krank nach Berlin zurück. Noch konnte sie im folgenden Sommer ihren Vater in Strelitz besuchen. Bald aber erkrankte sie heftig. Man brachte sie nach dem Lustschloß Hoheuzieritz und rief den König von Berlin herbei. Er kam mit den beiden ältesten Söhnen. Das war die letzte Freude für die Sterbende. Wenige Stunden darauf trat ein heftiger Brustkrampf ein und gegen 9 Uhr endete mit einem Seufzer ihr edles Leben. Groß war die Trauer in Preußen und Deutschland um die Frühvollendete, die die Befreiung des Vaterlandes aus der Knechtschaft nicht erleben sollte. Sie ruht in Charlottenburg, wo ihr edler Gemahl ihr im Mausoleum eine Ruhestätte bereitet hat, wie sie ihrer würdig ist. Stiftungen und Denkmäler verherrlichen ihr Gedächtnis, doch am tiefsten blieb dasselbe eingegraben im Herzen des Volkes, „besser als in Stein und Erz." § 33. Die Freiheitskriege. A. Napoleons Zug nach Rußland. Napoleon hatte fast alle Länder Europas unterworfen. Nun wollte er auch seine Herrschaft über Rußland ausdehnen. Gewaltige Heerhaufen, wohl an 500,000 Mann, bewegten sich im Jahre 1812 nach Osten. Preußen mußte den Durckzug gestatten, ja es wurde gezwungen, sich ihm anzuschließen und 20,000 Mann Hülfstruppeu zu stellen. So brach das gewaltige Heer in Rußland ein. Moskau war das Ziel, dort sollte der Friede diktiert werden. Aber überall zogen sich die Russen zurück, verwüsteten die Fluren und verbrannten die Dölfer; überall fanden die Franzosen nur Wüsten. Endlich war Moskau erreicht. Doch die Stadt war von den Bewohnern verlassen, nur wenige zerlumpte Gestalten schlichen in den
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