Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 106

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 106 — § 39. Der norddeutsche Bund. A 1. Alle deutschen Staaten nördlich vom Main schlossen nach dem Kriege ein Bündnis mit dem Könige von Preußen, (den norddeutschen Bund). Sie verpflichteten sich, ihre Truppen nach preußischem Muster auszubilden und dieselben unter den Oberbefehl des König.' zu stellen, vom Volke erwählte Männer nach Berlin zu senden, um die Verfassung des neuen Bundes zu beraten rc. Schon am 24. Februar 1867 vereinigten sich die Abgeoidncten aller norddeutschen Länder zum „norddeutschen Reichstag" in Berlin. 21 m 1. rjuli wurde die Verfassung des neuen Bundes veröffentlicht Durch dieselbe wurde die gesamte Wehrkraft unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt, ein gemeinsames Heimatsrecht, ein gemein« saures Handelsgesetz, ein einheitliches Münz- und Gewichtssystem begründet. Während der Reichstag noch tagte, wurde das Schutz, und Trutz-bündnis mit den süddeutschen Staaten bekannt gegeben. Die Einigung Deutschlands unter Preußens Führung war zur Wahrheit geworden. 2. Der so glorreich und über alles Erwarten schnell beendete stegreiche Krieg brachte nun auch noch einen anderen Sieg mit sich: Die Einigung zwischen Regierung und Volk in Preußen. Auch die ärgsten Femde mußten einsehen, daß die Neuordnung des Heeres segensreich gewesen, und daß nur durch diese die Erfolge möglich gewesen, die Preußen errungen. So gaben die Abgeordneten ihren Widerstand auf und blickten von nun an mit Vertrauen auf den Heldenkönig und feine Minister, die so Großes erreicht hatten. 3. Auch die neuerworbenen Länder fügten sich balb ins Unver-weibliche. Sie lernten sich als Glieder des einen mächtigen Staates fühlen und erfreuten sich der Segnungen, die der Aufschwung Norb-beutschlanbs für alle Teile mit sich brachte. Die entthronten Fürsten würden auf befonberen Wunsch des Königs Wilhelm durch große Summen für den Verzicht auf ihre Länder entschädigt. — Alle anbeten Fürsten schlossen sich eng an Preußen an. Gaben sie auch einen Teil ihrer früheren Rechte auf, so entfchäbigte sie der allgemeine Aufschwung und die Achtung, die der neue Bunb genoß, aufs reichlichste. Das Heer, aus den verschiebensten Lanbeskinbern gebilbet, genoß die gleiche Ausbilbung und lernte sich mehr und mehr eins fühlen, und nur bebauerte man, daß die Brüder südlich vom Main noch ferne stauben. Bald sollten inbes auch biefe Gelegenheit finden, sich als Deutsche zu bewähren. L. In Frankreich war 1848 Louis Napoleon, ein Bruder« söhn Napoleon I, zum Prösibeuten der Republik gewählt worben. Aber schon 1851 hatte er sich durch Wortbruch und einen Staatsstreich zum Kais er der Franzosen emporgeschwungen. — Um seinem Volke zu schilt eichelrt, nahm er 1854 am Krimkriege teil und bemütigte Ruß-laub, 1859 im italienischen Kriege auch Oesterreich. An Preußen, und nun gar an den norbbeutschen Bunb, wagte er sich jedoch nicht.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer