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1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 107

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 107 — Schon 1866 hatte er feine Vermittlung angeboten, aber welsche Hinterlist wurde an König Wilhelms deutscher Treue zu Schanden.*) - Preußen war durch diesen Krieg stärker und mächtiger, Deutschland einiger geworden, und Napoleon hatte nichts erreicht. 2. Ta brachte die Luxemburger Frage neue Verlegenheit, ^te Festung Luxemburg war von Preußen auch nach der Auflösung des deutschen Bundes besetzt gehalten, obwohl das Ländchen unabhängig geworden war Auf Veranlassung des Königs von Holland stellte Napoleon nuu 1867 an Preußen die Aufforderung, die Festung zu räumen und zeigte gleichzeitig an, daß er das Ländchen durch Kauf an Frankreich bringen wolle. Das konnte Preußen auf keinen Fall zugeben. Um nicht dieses kleinen Ländchens wegen in einen Krieg mit Frankreich zu geraten, wurde eine Konferenz nach London berufen. In dieser einigte man sich dahin, daß Preußen seine Truppen aus der Festung nehmen, diese über dann geschleift und das Land für neutral erklärt werden solle. So hatte Napoleon wiederum keinen Erfolg gehabt, und dazu erlitt das französische Ansehen auch in Mexiko noch eine große Niederlage. Seine Achtung in Europa und im eigenen Lande begann zu sinken, er mußte bedacht sein, durch einen siegreichen Krieg seine Herrschaft zu befestigen. B. Seit lange schon rüstete er und suchte nach Bundesgenossen gegen Preußen. Aber Oesterreich sowohl als auch Italien wagten nicht, sich offen mit ihm zu verbünden und Rußland blieb Preußens treuer Freund. So war das Jahr 1870 herangekommen. Frankreich glaubte sich nun hinlänglich gerüstet, um es mit Preußen aufzunehmen; glaubte Napoleon doch, daß beim Ausbruch des Krieges die süddeutschen Staaten, Oesterreich, vielleicht auch Dänemark und Hannover sich sofort mit ihm verbünden würden. Es fehlte nur an einem äußeren Dorwande zum Kriege, und dieser fand sich bald. C. In Spanien war 1868 eine Revolution ausgebrochen und die Königin Jsabella vertrieben worden. Nun wollten die Spanier den Prinzen Leopold von Hoheuzollern-Sigmarin gen zu ihrem Könige erwählen. Schon 1869 war dies der französischen Regierung bekannt, aber sie schien dagegen nichts einzuwenden zu haben. Im Juni 1870 erklärte sich der Prinz zur Annahme der Krone bereit, und nun begann das schnöde Spiel in Frankreich. In der Volksversammlung, in den Zeitungen begann man Drohungen gegen Preußen auszustoßen. Der französische Botschafter Graf Benedetli wurde nach Ems *) Im Frühjahr 1866 ließ er Preußen ein Bündnis antragen, versprach 300,vvo Mann Hülfstr^ppen gegen Oesterreich, und 6—8 Millionen Vergrößerung, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wolle. Der König war entrüstet und lehnte ab. Daraus ließ er einen neuen Entwurf vorlegen und verlangte einen großen Teil des Reg.-Bez. Trier, einen Teil von Luxemburg, von Rhemhessen und der Rheinpfalz. Daraus antwortete Bismarck gar nicht. Endlich dichte er gar mit Krieg, wenn ihm nicht wenigstens die Festung Main; abgetreten würde. Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt". Da wich Napoleon zurück. Bald nach dem Kriege versprach er Preußen, er wolle nicht hindern, daß Siiddeutschland mit Nord« deutschland vereinigt werde, wenn ihm Luxemburg und Belgien abgetreten würde. Wiederum wurde er abgewiesen.
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