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1. Geschichte des Altertums - S. 27

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Das mykenische Zeitalter. 27 beschäftigte Schlieinann seit seiner Jugend der Plan, die Stätte der homerischen Ilias, Troja, mit dem Spaten zu durchforschen. 1870 unternahm er die Ausgrabungen von Troja auf dem Hügel von Hissarlik und setzte die Ausgrabungen an anderen Stätten, vornehmlich in Mykenä, fort. Anfangs allgemein als Schwärmer verlacht, erregte er bald das Stauueu der Welt über seine Funde. Schliemanns Ausgrabungen in Troja zeigten mehrere Kultur-flva^gen schichten übereinander, von denen eine durch Brand zugrunde ging. Diese in Troja, stammte aus der Zeit, wo der Übergang von Stein- zu Bronzcwerkzengen sich vollzog. In den Resten fand Schliemann den von ihm sog. „Goldschatz des Priamus". Eine spätere Kulturschicht (die sog. sechste Stadt) ähnelte in dem Charakter der Schmucksachen, Scherben und sonstigen Funde derjenigen Kulturperiode, die Schliemann durch feine Ausgrabungen in Mykenä ans Licht gebracht hat. Die Kulturerzeugnisse zeigen orientalischen Einfluß, aber mit Umbildungen im hellenischen Geiste. Diese ganze Kultur nennen wir kurzweg die mykenische, nicht als wenn Mykenä der Mittelpunkt gewesen wäre, sondern weil wir von jener Zeit erst durch die Entdeckungen, die hier durch Schliemanns Ausgrabungen 1876 gemacht find, Kunde erhalten haben. Außer in Troja und Mykenä sind Bauten ausgedeckt und Funde ähnlicher Art gemacht in Tiryns und Argos in der Landschaft Argolis, zu Amyklä in Lakonien, zu Acharnä in Attika, zu Orchomeuus und aus der Insel des Kopai'ssees in Böotien, bei Pagasä in Thessalien, in Knosos (Gnofsns) und Phüstos und anderen • Orten aus Kreta! Mykenä in Argos, die Burg des Atridenfürsten Agamemnon, liegt nicht am Meere, sondern am Rand des Gebirges aus einem Felsen, der in Mykenä. sich uach Westen allmählich abdacht. Um den Rand des Burghügels läust eine Ringmauer („cyklopische Mauer") teils aus behauenen und lückenlos übereinander geschichteten Steinen teils aus unbehauenen Steinen, deren Lücken durch kleineres Gestein ausgefüllt sind. Sie ist durchschnittlich 3 — 7 m dick. Den Haupteingang bildet das berühmte Löwentor. Im Innern befinden sich in der Mauer an einzelnen Stellen Galerien, die zuweilen zu Kammern erweitert,-für den Fall der Belagerung als Kasematten oder Magazine dienten. Von diesen Vorratskammern geben die Ausgrabungen im Palaste zu Knosos auf Kreta eine Vorstellung, wo an den Wänden riesige Tonkrüge (m&ui) ausgestellt waren, die noch Getreidekorner enthielten. Aus der Höhe liegt die Herrenburg. Durch eine Torbnrg für die Palastwache (nqojivxmor) kommt man aus den Hos (nvasj), auf dem der Altar des Zeus als des Beschützers der Häuser (Zevg foxeloz) steht. Der Hauptteil der Burg ist der Männersaal (ueyaonv) mit einer Halle (at&ovoa) und einem Dorsaal (710660juog). In der Mitte des großen Männersaales steht der kreisrunde Herd, vier Säulen tragen das Dachgebälk. Hier versammeln sich des Königs Mannen, wie uns
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