Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Altertums - S. 72

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
72 Griechische Geschichte. Iii. Das kulturelle Leben in Griechenland, besonders in der Blütezeit. Das private Leben. § 62. Das Baus und die Bauseinrichtung. Wie das antike Privatleben im Vergleich zum modernen bis zur hellenistischen Zeit schlicht, ja dürftig erscheint, weil offenbar die Teilnahme am politischen Leben das Interesse vor allem in Anspruch nahm, so ist auch das antike Privathaus selbst der reicheren Leute einfach im Gegensatz zu der großartigen Pracht der öffentlichen Bauten. Die schlichteste Einrichtung zeigte naturgemäß das Bauernhaus, das aus einem viereckigen Raum bestand, an dessen zwei Seiten Ställe lagen, während im Hintergrund drei Zimmer den Bewohnern zur Verfügung standen. Das städtische Wohnhaus bestand aus einem oder zwei Stockwerken. Im wesentlichen ergaben sich zwei Teile, nach der Straßenseite hin die Männerwohnung, im Hinterhause die Frauenwohnung. Letztere befand sich hie und da auch im oberen Stockwerk. Später lagen auf der einen Seite des Hausflurs die Wohnung des Türhüters, auf der anderen Ställe, Werkstätten und sonstige Räume. Aus dem Flur kam man in den viereckigen Hof (avhj oder jip.oiotvkov), der unter freiem Himmel gelegen und auf allen Seiten von Säulengängen umgeben war und um den Säle und Zimmer für die Männer sich gruppierten. In der Aule stand der Altar des Zsvg eqketoq. Durch eine Tür und einen Gang gelangte man in einen ähnlich gelegenen Hof mit umgebenden Frauengemächern, Speisezimmern und wirtschaftlichem Zwecke dienenden Kammern. Wo sich ein oberes Stockwerk befand und es nicht als Aufenthaltsort der Frauen gebraucht wurde, diente es als Wohnung der Sklaven und zur Beherbergung der Fremden. Die ursprünglich die Städte einengenden Festungsmauern gestatteten nicht eine beliebig große Ausdehnung der einzelnen Wohnhäuser. Die innere Ausstattung des Hauses war einfach, der Fußboden bestand in älterer Zeit aus Estrich, die Wände waren weiß getüncht. Später wurden die Wände bemalt und die Decken mit Stückarbeiten verziert. Die Einrichtung des griechischen Hauses war wie dieses selbst einfach. Im ganzen finden wir gegen die frühere Zeit wenig Fortschritt mit Ausnahme etwa, daß in bezug aus das Material, aus dem die Gegenstände gefertigt wurden, mit der Zeit eine Verfeinerung eintrat. Statt unserer Schränke dienten den Griechen Truhen, die, oft kostbar mit Edelmetall und Elfenbein eingelegt, an den Wänden aufgestellt waren und zugleich als «Sitzgelegenheit bienten. Die Stühle hatten entweder die Form der bei Homer vorkommenden mit Lehne versehenen Sessel (&Qovog), die jedoch später meist nur als Ehrensitze für ausgezeichnete Gäste Der-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer