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1. Geschichte des Altertums - S. 76

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
76 Griechische Geschichte. gräbins veranstaltet und ein Kenotaphion errichtet. Die Gebeine der in der Frembe Gestorbenen brachte man gern in die Heimat; beim bort zu ruhen, war der Lieblingswnnsch des Griechen. § 67. Das religiöse lieben. Ein religiöses Bebürfnis, aus dem sogar die herrliche griechische Architektur und Plastik-geboren ist, muß ba4 ganze Leben des Volkes Erfüllt haben; aber tiefer empfinbenbe Gemüter mußten boch das Unbesriebigönbe dieser Religion, die znbem für die Moral keine Normen bot, empfinben. Als biefe Richtung stärker rnurbe, bet mußte auch für Griechenlaiib eine Aufklärungsperiobe anbrechen, wo eine Abkehr weiter Kreise von der herrscheitben Staatsreligion erfolgte. Die sophistische Philosophie mit ihrer Skepsis hat biefe Richtung popularisiert. Eine eigen-Offenen.artige Erscheinung nicht bloß der griechischen Religion ist die Mystik, eine geheimnisvolle Verehrung, die dem iiiibefriebigten religiösen und sittlichen Bedürfnis des Herzens eine das ganze Sein des Menschen erfüllende Religion geben soll. Der älteste Kultus dieser Art ist der bis zur Raserei gehende Dieust zu Ehren des Dionysos. Unter beit eigentlichen Mysterien, in beneii die Magie von Einfluß ist, ragen hervor die eleusinischeu Mysterien, die Mysterien von Samothrake und in der Kaiserzeit die der Isis und des Mithra. Die Eleusiuieu scheiben sich in eine größere und kleinere Feier. Die kleinen Mysterien zu Ehren der Kore galten für eine beu großen Mysterien vorhergehend Reinigung und Heiligung. Die großen Mysterien gipfelten im beit Sagen von Demeter und Kore, sie bestauben aus verschobenen Zeremonien, die vor allem die Hoffnung eines seligen Fortlebens nach dem Tode beleben sollten. Die Bräuche und Symbole dieses Kultus wurden in Eleusis sorgfältig verborgen gehalten. Außerdem gab es in diesem Kultus dramatische und pantomimische Darstellungen aus dem Mythus der Demeter und Kore. Die großen Elensinien wurden mit Opfern, Prozessionen, Fasten begangen. Das Bemerkenswerteste an den elensinischen Mysterien war, daß in ihnen jeder soziale Unterschied selbst zwischen Freien und Sklaven, Griechen und Barbaren fortfiel und daß ein sittlicher Wandel von den Mitgliedern gefordert wurde. Die eleusinischeu Mysterien behielten ihren Einfluß, solange Athen blühte. Im 4. Jahrhundert kommen daneben die fatnothrakifchen mit ihrem geheimnisvollen Dienst des Dionysos auf. Die Jsismythen, die nach den Elensinien die berühmtesten waren, haben, bitrch die Ptolemäer von Alerait-briett ans verbreitet — daher auch die alexanbrinische Religion genannt —, rasch in Griechenlaiib und Kleinasien und seit etwa 150 v. Chr. auch in Italien Eingang gefurtbeii. Isis wnrde verehrt als .die eine, die alles war, als die Allgöttin; ihr Mythus ist ähnlich dem Demetermythus. Die Teubeuzeu beiber Religionen sinb nicht ganz gleich: Währenb die Mystett in Eleusis sich nicht gänzlich dem Außenleben entzogen, änberten die Jsis-mystett ihre ganze Lebensführung, sie würden eine der Göttin heilige Schar
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