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1. Geschichte des Altertums - S. 135

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die römische Königszeit. 135 selbe Person wie Remus (= Romus?). Wie bei anderen Städten so finden wir auch in dieser römischen Ursprungssage die Tendenz, die Ansänge auf trojanische oder griechische Helden, die nach Trojas Zerstörung verschlagen waren, zurückzuführen. Um den Ursprung Roms mit Hellas zu verbinden, begnügte man sich indessen nicht mit Äneas, sondern lieh der Ankunft des trojanischen Helden die Einwanderung des Arkaders Enandros vorhergehen, der aus Pallantion stammend dem Palatium und dem Pa-latinus den Namen gab. Auch Herakles soll an den Tiberstrand gekommen sein, als er die Riuber des Geryones aus dem Westen fortführte; mit dieser Annahme begründete man den seit alter Zeit in Rom und dem übrigen Italien heimischen Herakles-Kultus. Als Gründungsjahr der Stadt Rom nahm man später nach der Gründungs. Berechnung des Terentins Varro, des Freundes Ciceros, der ein Werk über die römischen Altertümer (remm divinaruni et humanarum anti-quitates) schrieb, das Jahr 754 v. Chr. cm1). Als Geburtstag der Stadt galt der 21. April, an dem das Hirtensest Palilia gefeiert wurde. El Die römische Königszeit (753—510)« § 121. Die sagenhafte Überlieferung der Königszeit. Die Ge- fchichte der sieben Könige von Rom ist gelehrte Dichtung späterer Zeit oder geht als Sage aus unbestimmte Erinnerungen zurück. Ihr Zweck ist, die Entstehung Roms und seiner Einrichtungen zu erklären. Daher wurden die Einrichtungen, die man für ursprünglich hielt und deren An- *) Gewöhnlich meint man. die Varronische Berechnung ergebe das Jahr 753, und diese Zahl ist zu einer fable convenue geworden. Die Zeitrechnung der älteren römischen Geschichte bis Pyrrhus ist überhaupt eine Kombination gelehrter Arbeit späterer Zeit. Eine chronologische Berechnungsreihe schließt sich an die jährlichen Konsuln, Decemvirn und Konsulartribunen an und bringt die Zeit mit den griechischen Olympiaden- und Archontenberechnungen in Verbindung. Da jedoch diese in der Mitte des Sommers ihren Ansang nahmen, in Rom aber sich der Antritt der Beamten im Laufe der Zeit verschob und erst seit 158 v. Chr. der 1. Januar als Jahresanfang bestand, so decken die römischen und griechischen Jahre sich nur zur Hälfte, und zum Ausgleich mußte man die Konsuln entweder in das Olympiadenjahr setzen, wo sie anfingen, oder in das. wo sie ihre Amtszeit beendeten. So ergaben sich in griechischen Umrechnungen oft Differenzen von einem Jahr. Die erstere Berechnung ist bei älteren, die letztere bei späteren Schriftstellern üblich. Aber damit sind die Schwierigkeiten der älteren römischen Chronologie noch keineswegs erschöpft. Vor allem sind durch Einschiebungen von vier Diktatorenjahren in der in Rom allgemein angenommenen Berechnung des Attikus in der Älteren Chronologie die Ereignisse vor 333 um vier Jahre hinaufgerückt. Das Beispiel der Gründungszahl der Stadt bei verschiedenen Berechnungen zeige die Schwierigkeit: Polybius und Diodor setzen die Gründung in Ol. 7, 2 also 751/50, Dionysius von Halikarnaß in Ol. 7, 1 oder 752/1, die Berechnung des Livius ergibt das Jahr 750, des Varro 754, der Fasti Capitolini «Jahresverzeichnisse mit Namen der Magistrate usw.) 752 v. Chr.
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