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1. Geschichte des Altertums - S. 222

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Römische Geschichte. et malorum1 u. a. zeigt. Diesem Charakter der römischen Philosophie als Eklektizismus ist es auch zu verdanken, daß die philosophische in die allgemeine Bildung als Bestandteil überging. Beredsamkeit ^ 195' D*e Beredsamkeit. Die Beredsamkeit hatte in Rom eine vox ©tcero! um so größere Bedeutung, als das politische und rechtliche Leben, wofür der Römer ebensoviel Interesse wie Befähigung zeigte, sie praktisch forderte. Die Bekanntschaft Roms mit griechischer Redekunst rührt von derselben athenischen Gesandtschaft (155) her, der Rom auch die'bekanntfchaft mit der griechischen Philosophie verdankte. Schon vorher allerdings hatte sich eine nationale Beredsamkeit zu mäßiger Höhe ausgebildet. Bekannte Redner sind Cato Censorius, der jüngere Gracchus. Cäsar, Antonius gewesen. Mit Vorliebe gingen die jungen Römer nach Athen, Asien und Rhodns, um sich dort in der Beredsamkeit auszubilden, und man unterschied nach den drei Hauptstätten der rhetorischen Kunst drei Redearten: den niederen oder attischen Stil, den hohen, leicht in Schwulst ausartenden asiatischen Stil, in dem Hortensius, der ältere Zeitgenosse Ciceros, Meister war, und den mittleren oder rhodischen Stil. Aber auch in Rom selbst übte man unter besonderen Lehrern (declamatores) die Redekunst. Von den Vorträgen (declamationes), die meist angenommene Fälle des Staats- und Rechtslebens behandelten, haben wir noch Beispiele unter dem Namen Quintilians und des Rhetors Seueca, des Vaters des Philosophen. Der größte römische Redner war Cicero. Cicero. Marcus Tullius Cicero wurde geboren im Jahre 106 zu Ar-pinutn, der Heimat des Marius. Sein Vater, der dem Ritterstande angehörte, zog bald mit ihm und dem jüngeren Quintns nach Rom, wo er den Knaben einen sorgfältigen Unterricht durch tüchtige Lehrer, unter ihnen den Dichter Archias, angedeihen ließ. Ciceros Hauptbeschäftigung bildete das Studium der Beredsamkeit, des Rechts und der Philosophie. Unter Sullas Diktatur trat er zuerst als Redner auf, so in dem für ihn gefährlichen Prozeß, in dem er den Sextns Roscius aus Ameria gegen einen Günstling Sullas verteidigte (pro Roscio Amerino). Auf einer zweijährigen Studienreise nach dem Orient wurde Cicero in Athen mit Titus Pomponius Atticns befreundet und hörte in Rhodus deu berühmten Redner Molo, der ihn den rhodischen Stil lehrte, während er bisher den asiatischen angewandt hatte. Als er nach Rom zurückgekehrt war und durch seine Anwaltspraxis bald bekannt wurde, verwaltete er die kurulischen Ämter, und zwar alle im gesetzlich zulässigen Alter (suo anno). Die Verwaltung der Ouästur in Sizilien verschaffte ihm die Hochachtung der Siknler in solchem Maße, daß diese ihm die Führung des Prozesses gegen Verres übertrugen, der während seiner Statthalterschaft schamlos die Insel, namentlich 'hinsichtlich der Kunstgegenstände, ausgeplündert hatte. Er erreichte es, daß Verres schon im Anfang des Prozesses seine Sache für verloren ansah und aus Rom flüchtete (drei Reden in Verrem,
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