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1. Geschichte des Altertums - S. 25

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Blütezeit: Phidias und seine Schule. 25 Phidias stellte den Vater der Götter und Menschen dar in voller Herrschermajestät, mit edelsteingeschmücktem Zepter auf dem mit Bildschmuck reich ausgestatteten Throne sitzend, auf der Hand die Siegesgöttin tragend. Die Gesamthöhe des Kunstwerkes betrug 14 m. Wenn berichtet wird, dem Künstler hätten bei Bildung des Gesichts-ausdruckes die Verse 31.1, 528 f, wo Zeus der Thetis Erhörung ihrer Bitte winkt, vorgeschwebt, so ist das höchst zweifelhaft, ja unwahrscheinlich. (Es ist vielmehr anzunehmen, daß in dem Kunstwerk die milde und gnadenvolle Güte des Gottes verkörpert war und diese es auch gewesen ist, die auf das Gemüt des gläubigen Griechen einen solchen Eindruck machte, daß es für ein Unglück galt zu sterben, ohne den Zeus in Olympia gesehen zu haben. Der Bildschmuck der Basis des Thrones zeigte die Aufnahme der gerade dem Meere entstiegenen Aphrodite in den Kreis der Götter; den Schemel, auf dem die Füße des Gottes ruhten, zierte das Relief der Amazonenschlacht. Unsere Kenntnis beschränkt sich auf die Beschreibung des Pausanias, auf einige Münzenbilder und sehr freie Nachbildungen. Eine selbständige Wiederholung von einem seiner Schüler ist vielleicht der in Olympia gefundene Dresdener Zeus. Manche nehmen auch an, daß die berühmte Zeusbüste von Otricoli eine Nachbildung des Werkes von Phidias sei, während andere diesen Kopf mit seiner mähnenartigen L o ckenfülle, d er Querfalte auf der Stirn, den tiefbeschatteten Augen, dem leise geöffneten, Erfüllung gewährenden Mund als ' selb- Zeus von Otricoli. Vatikan, ständiges Kunstwerk erst in Lysippischer oder noch späterer Zeit ansetzen. - Unerreicht war die Kunst des Phidias in Goldelfenbein- und ebenso in Marmorbildern, in der Herstellung von Bronzewerken galt Polyklet als geschickter. Die großartige Erfindung und Gedankenfülle zeichneten Phidias ebenso aus wie die wunderbare Beherrschung der Technik. Mit Recht stellte ihn das Altertum an die erste Stelle unter den großen Bildhauern. Unter den Schülern des Phidias ragt u. a. Alk amen es aus Athen hervor, der die Statuen des Westgiebels am Zeustempel zu Olympia verfertigte, wovon bei den Ausgrabungen des Deutschen Reiches ansehnliche Bruchstücke gefunden sind. Nach ihm ist vielleicht die Aphrodite iv xrjnoig (so genannt wegen ihrer Aufstellung in den Gärten am Ilisos; o xrjnog — der Garten) gebildet und auf ihn geht vielleicht die Hera Barberini zurück. Aus der Schule des Phidias ist uns
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