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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 98

1896 - Berlin : Rentel
|”.W. ob führte er den Titel Slugustus, welcher den fieiliocn, den Ehrwürdigen bezeichnet. Als Enkel der Schwester des ermordeten Cäsar Lohnes Statt angenommen hatte, nannte er sich selbst Cäsar' griechisch Kaiser, woher unser Wort Kaiser abgeleitet ist. Augnstus wußte nach und nach alle obrigkeitlichen Würden von Bedeutung in sich ru vereinigen und besetzte Ämter nach Willkür. Um sich aber zu sichern hielt er ein stehendes Heer, welches er reichlich besoldete. Obgleich er unumschränkt regierte, war dennoch die innere Ruhe nach den Bürgerkriegen allen Römern eme erwünschte Erholung. Als Augustus sich daher stellte, als wollte er die Regierung niederlegen bat ihn ein großer Teil der Bürger, die Regierung zu behalten; denn man sah, daß für Rom nirgends anders Rettung sei als in der kraftvollen Obergewalt eines einzelnen Herrschers. Umfangdesrömischenreiches. Nach so vielen Eroberungen war der römische Staat so groß geworden, daß das Hauptland Italien nur der kleinste Teil des Reiches blieb. Es erstreckte sich drei Weltteile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, Oktaviamrs Augustus. vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen _ .. „ . Meere bis an die afrikanischen und arabischen Wüsten -v5n diesem weiten Umfange lagen die schönsten Länder der Erde unter andern: Portugal und Spanien, Frankreich bis an den Rhein, Italien und desten Inseln, Griechenland und Macedonien, Kleinasien, Syrien und Ägypten, das karthagische und numidische Gebiet. Es befanden sich im römischen Reiche gegen sechstausend bedeutende Städte, und unter diesen waren Alexandria, Antiochia und Rom die größten. Rom vereinigte in sich die Herrlichkeit aller andern Städte; wer sie gesehen hatte, der hatte Mit ihr die übrige Welt gesehen. Ihre Bevölkerung belief sich ans anderthalb Millionen Einwohner. Die Stadt hielt ein großes Landheer ' Zwei Hauptflotten, eine im Hasen von Ravenna im adriatischen Meere' die andere zu Missnnm bei Neapel. Livia. Doch Macht hilft nicht immer zum Glücklichsein. Auch Augustus der dem gewaltigen römischen Reich gebot, konnte keine Ruhe in seinem häuslichen Leben gewinnen. Er hatte zu seiner dritten Gemahlin eine sehr böse Frau, die Livia, erwählt. Diese sah es mit Eifersucht, daß Augustus eine Tochter aus der vorigen Ehe, Julia, sehr lieb hatte, und war heimlich erbittert, daß der Gemahl dieser Julia, Marcellus, von den Bürgern Roms allgemein geehrt und geliebt und ihren beiden Söhnen aus einer früheren Ehe, dem Tibsrius und Drnfus, überall vorgezogen wurde. Sie war daher so boshaft, daß sie dem Marcellus unvermerkt Gift beibringen ließ. Nun hoffte sie, ihren Liebling Tiberins, einen kühnen, aber heimtückischen Menschen, dem Herzen des Augustus allmählich näher zu bringen. Aber Augustus, der den Tiberius nicht leiden konnte, erklärte nach einigen Jahren zwei Söhne seiner Tochter Julia für seine Nachfolger und zog den Drusus immer noch seinem älteren Bruder Tiberius vor. Dies erbitterte die Livia aufs äußerste, und da Giftmischerei gleichsam ihr Gewerbe war, so starben alle drei, Augustus' beide Enkel, ja ihr eigener Sohn Drusus, durch ihre und des Tiberius Hinterlist. Augustus war untröstlich bei dem Tode seiner Enkel, und seine Tochter Julia blieb ihm noch die einzige, an deren Anblick und Worten er sich erheitern konnte.
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