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1. Das Mittelalter - S. 28

1889 - Gotha : Perthes
28 erlag ihm nach dreimonatlichem Widerstande; in der Landschaft Venetia, die er sodann betrat, suchten zahlreiche Einwohner ans den unbewohnten Sand-inseln an der Kste des adriatischen Meeres vor ihm Schutz und legten dadurch den Grund zu dem spteren Venedig. Nachdem er die Poebene verwstet hatte und als schon Rom. zu dessen Verteidigung Aetius fein Heer hatte, zitternd seiner Ankunft entgegen sah, kehrte er pltzlich um1) und zog nach der Donau zurck. Bald daraus starb er (453). Mit ihm sank das Hunnen-reich dahin; die unterworfenen germanischen Vlkerschaften brachen die hunnische Macht in einer groen Schlacht, die in Pannonien geschlagen wurde; darauf nahmen die Gepiden Dacien, die Ostgo ten Pannonien (454) in Besitz. D. Der Untergang des westrmischen Weiches und die Wanderung der Wgoten nach Statten. Bald nach Attilas Tode fiel Aetius (f 454), vom Kaiser selbst (Valentinian Iii.) ermordet, der letzte der groen Feldherren Roms, der das sinkende Reich 30 Jahre lang krftig aufrecht erhalten hatte. Von jetzt an ging dies einem ruhmlosen Untergange entgegen; der Kaiserthron ward ein Spielball ehrgeiziger Sldnerfhrer. Von 456472 lag die Macht in den Hnden des Grafen Rikimer, eines Sueben, der das Kaisertum an seine Gnstlinge vergab. 475 bernahm Orestes die Fhrung der germanischen Truppen; er rief seinen Sohn Romulus Augustus (wegen seiner Jugend und spottweise allgemein von seinen Zeitgenossen Augustulus genannt) zum Kaiser des Abendlandes aus, verlor aber schon im nchsten Jahre durch einen Aufstand der Sldner, die, nach festen Wohnsitzen verlangend, vergeblich von ihm den 3. Teil aller cker Italiens erbeten hatten, seine Stellung und sein Leben. Die Germanen (Rugier, Heruler, Skiren u. Turkilinger) scharten sich um Odovakar (einen Rugier od. Skiren), erhoben ihn zu ihrem Könige und entthronten 476 Romulus Augustulus. Odovakar gab seinen Kriegern die begehrten Lndereien und begrndete so auch in Italien ein Germanenreich. Um fr seine Herrschaft von Ostrom eine Anerkennung zu gewinnen, erbat er von dem Kaiser Zeno den Titel ei Patricius; mit der Verleihung desselben erkannte dieser vorlufig den Odovakar als Ge-walthaber in Italien unter rmischer Oberhoheit an 2). Das erschpfte Land fand endlich Ruhe und Erholung; Odovakar mied unntze Kriege und regierte kraftvoll sein Reich, bis diesem die Einwanderung der Ostgoten unter Theo der ich ein Ende machte. Theoderich, aus dem alten Knigsgeschlechte der Amaler, geb. 454 (in dem Jahre des Freiheitskrieges gegen die Hunnen), war im Knabenalter zur Brgschaft eines neugeschlossenen Friedens als Geisel nach Konstantia nopel gesandt worden, von wo er wahrscheinlich 472 zurckkehrte. Nach dem Tode seines Vaters ward er 475 auf den Thron der Amaler erhoben (König der Ostgoten 47552). Mit Ostrom bald verbndet, bald entzweit, hielt er das byzantinische Reich in Spannung, bis er 488 von M s i e n, wohin die Ostgoten seit 474 aus Pannonien gezogen waren, aufbrach, um in Italien bessere Wohnsitze zu erobern. Am Jsonzo (etwas stlich von Aquileja ins adriatische Meer flieend) trat ihm Odovakar zuerst entgegen, ward aber ]) Pestartige Krankheiten, die in f. Heere ausbrachen n. die Bedrohung der Heimat durch Ostrom bewogen ihn wahrscheinl. zur Rckkehr, schwer!, die Bitten Leos I. 2) Die patricische Wrde, vom Kaiser an hohe Beamte u. Feldherren auf Lebens-zeit verliehen, erhob den Betreffenden im Range der die ganze Beamtenwelt.
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