Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 35

1889 - Gotha : Perthes
35 das frnkische Reich bte erste Macht des Abendlandes wurde und nach der Eroberung Italiens selbst Rom ihm angehrte, schien eine kaiserliche Gewalt hergestellt und das (roest=) rmische Reich erneuert zu sein. In Wahrheit fehlte dem frnkischen Weltreiche zu lngerem Bestnde die gestaltende Kraft des alten rmischen Staates. Der herrschende, der Individualitt (in Recht und Sprache) Spielraum gebende germanische Geist lie die freie Ent-faltung der Nationalitten und die Ausbildung selbstndiger nationaler Reiche zu. Am krftigsten entwickelte sich unter diesen zunchst das deutsche Reich, welches die Fhrung des Abendlandes bernahm. Von der Idee eines Uni-versalstaates erfllt, erneuerte Otto I. abermals das rmische Kaiserreich, das freilich, einzig auf der Treue der Lehnsmannen zu dem Herren ruhend (Lehnsstaat), in strmischen Zeiten ohne Festigkeit war. Diesem rmischen Reiche deutscher Nation stellte sich die rmische Kirche gegenber, deren hierarchische Richtung von dem wahlverwandten Geiste der romanischen Völker vorzugsweise getragen, aber auch von dem kindlichen Glauben der ger-manischen Völker an die gttliche Stellung des rmischen Bischofs auf Erden untersttzt ward. Die asketische Sittlichkeit ebenso wohl als der kriege-rische, ritterliche Sinn der jungen romanischen und germanischen Nationen fand in den Kreuzzgen die hchste Befriedigung, deren Bedeutung das Papsttum rechtzeitig erfate und dadurch an die Spitze der christlichen Völker trat. Bei seinen morschen Grundlagen konnte sich das deutsche Kaisertum in seiner universalen Stellung gegen die feste Gliederung der rmischen Kirche nicht behaupten. Der groe Kampf der beiden hchsten Gewalten, der ausgebrochen war. endete daher mit dem Siege des Papsttums, das fortan den Anspruch erhob, die christliche Welt zu leiten. Mit dem Untergange der kaiserlichen Macht und der Weltherrschaft des Papsttums schliet die erste Periode des Mittelalters. I. Die Lildung des universalen Frankenreiches. Nach der Mitte des 6. Jahrh. erfolgte die letzte Wanderung der Sd-germanen; die Langobarden nmlich zogen nach Italien und entrissen das-selbe grtenteils dem byzantinischen Kaisertum. Indem sie auch nach dem Besitze Roms trachteten, fanden sie in dem Papsttum einen erbitterten Gegner; dasselbe rief, von Ostrom nicht geschtzt, ja durch den Bilderstreit mit ihm zerfallen, schlielich die Hilfe des Frankenreiches an. welches gleichzeitig durch seine Siege der die Araber seine Kraft offenbart hatte. Im Bunde mit dem Papsttum bernahmen darauf die frnkischen Könige die Herrschaft des christlichen Abendlandes und bildeten jenen kriegerisch-priesterlichen Staat aus. i welcher die Grundlage aller europischen Entwicklung geworden ist. 1. Die Langobarden. A. Ihre Wanderungen is nach Italien. Bis der die Mitte des 4. Jahrh. saen"die Langobarden in ihren alten Wohnsitzen an der und. Elbe; innerhalb der groen Vlkerbewegung wanderten sie sdstl.; im 6. Jahrh. 3*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer