Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 36

1889 - Gotha : Perthes
besetzten sie Pannonien und wurden hier die Nachbarn der Gepiden (vgl. S. 28). Die beiden Völker, bald entzweit, durch die Rnke Ostroms in unvershnliche Feindschaft gebracht. ergriffen (566 od. 567) die Waffen gegen einander zum Vernichtungskampfe. Mit Hilfe der Avaren, eines trkischen Stammes, der in Europa eingebrochen war, blieben die Langobarden Sieger; doch rumten sie das ganze Gepidenland (Dacien) dem starken Ber-bndeten ein, ja verlieen bald, vorzugsweise gewi durch die immer bedroh-licher werdende Macht der Avaren dazu bestimmt, die eigenen pannonischen Gebiete und wanderten unter ihrem Könige Alboin 568 nach Italien. Hier bildeten sie fortan einen Damm gegen die Fluten der von O. heran-strmenden sinnischen und slavischen Völker, wie es nrdl. von den Alpen der bairische Stamm that. der im 6. Jahrh. stl. von den Alamannen an der ob. Donau erscheint (vgl. S. 16. 2). B. Ihre Kerrschaft in Italien. Italien regierte nach der byzanti-nischen Eroberung ein Statthalter (Exarch) von Ravenna aus, auf ein Sldnerheer gesttzt, dessen Fhrer (duces) die Hauptstdte der Provinzen be-setzt hielten. Diese militrische Gliederung rettete dem Kaiser einen Teil Italiens vor der Eroberung der Langobarden. Unter wilden Verheerungen brachen diese in Oberitalien ein, sicherten sich durch Besetzung von Forum Iulii (Friaul. nrdl. v. Aqnileja) den Rckzug und nahmen zunchst die westl. Polandschaft ein, deren grter Teil noch heute nach ihnen benannt wird (Lombardei). Ticinum (Pavia a. u. Ticino), das mutig widerstand, ward nach 3 jhriger Belagerung erobert und zur Hauptstadt erhoben. Sodann breiteten die Langobarden ihre Herrschaft nach S. aus. konnten jedoch trotz aller Anstrengungen die unter italischen Halbinseln (Bruttien u. Calabrien) nicht gewinnen; ebenso hielten sich die griechischen duces in Neapel und Rom. Im N. be-hauptete der Exarch die gesamte Kstenlandschaft von den venetianischen Inseln bis sdl. nach Ancona (den sogen. Exarchat im engeren Sinne bis Arimtnum und die Pentapolis von Arim. bis Ancona). In den eroberten Gebieten setzten die Langobarden Herzge ein, welche die oberste richterliche und militrische Gewalt ausbten; von grerem Umfange waren die Herzogtmer Friaul im No. und die beiden sdl., Spoleto (nmbrisch-sabinisch-marsische Gebiete umfassend) und Benevent (wesentl. d. alte Samnium, doch bis zu den beiden Meeren reichend, im W. um den ducatus Neapolitauus Capua u. Salerno in sich begreifend). Der Mangel einer festen Thronfolge und die wiederholt von den Herzgen vollzogenen Knigswahlen, die deren Selbstgefhl gewaltig steigerten, lhmten zunchst die Kraft des Langobardenreichs. Die Herzge von Spoleto und Benevent, die nicht selten allein den Ansturm der Griechen abwandten oder auch selbstndige erobernde Politik trieben, machten sich unabhngig und begrndeten erbliche Herrschaften; eine hnliche Stellung gewannen die Herzge von Friaul, die gegen Slaven und Avaren mit eigenen Krften das Reich hteten. Die brigen Herzogtmer (in der Polandschaft u. in Tuscien) wurden jedoch schlielich nach manchen inneren Strmen vom Knigtum in volle Abhngigkeit gebracht. Da ferner in glcklicher Ent-Wickelung die nationalen und religisen Gegenstze, die das Gedeihen des Ostgotenreiches gehindert hatten, verschwanden, rmische Sprache und Sitte um so mehr den Sieg gewannen, als man den arianischen Glauben, den man nach Italien mitgebracht hatte, aufgab und zur katholischen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer