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1. Das Mittelalter - S. 38

1889 - Gotha : Perthes
38 lichen Sorgen und zerstreuenden Beschftigungen zu befreien; dem Staude der Geistlichen wies er die praktische Seelsorge zu. war aber bestrebt, auch sie gegen die Welt abzuschlieen, wie er denn die Trennung des Klerus von den Laien scharf betonte. Der Clibat schien ihm das wirksamste Mittel dieser Trennung. Durch seilte Schriften x) weckte er eine ernste Gesinnung, frderte freilich auch Leichtglubigkeit. Wundersucht und Reliquienverehrung; obgleich fern von dem Stolz der Werkheiligkeit und von echter Demut erfllt, fand er doch, der kirchlichen Richtung seiner Zeit huldigend, in den guten Werken die Krone der Sittlichkeit. Der Abendmahlsfeier gab er wesentlich die Form des Metzopfers (der Wiederholung des shnenden Opfers Christi); er begnstigte die Seelenmessen und begrndete die Lehre vom Fegfeuer. Groartig war seine Einwirkuug auf die Gestaltung des Gottesdienstes; seit ihm "hat die Metzliturgie sich nicht wesentlich gendert; der katholische Kirchengesang fhrt noch heute nach ihm den Namen des gregorianischen 2). In diesen festen Formen war die rmische Kirche bestimmt, die groß? Lehr- und Zuchtmeisterin der nrdlichen Völker zu werden. B. pie Werindnng der rmischen Kirche mit den germanischen Wtkern. Mit dem Untergange des' westrmischen Reiches ging auch die Einheit der abendlndischen Kirche, deren Primat der rmische Bischof gewonnen hatte, verloren; in mehreren Provinzen herrschten arianische Germanen; die katholischen Franken waren fast ohne Verbindung mit Rom. Ende des 6. Jahrh. nun begann der bertritt der Westgoten und der Langobarden zur katholischen Kirche. Von besonderer, unermelicher Bedeutung fr Rom aber wurde die Bekehrung der Angelsachsen. a) Sie Bekehrung der Angelsachsen. Die altbritische Kirche hatte sich mit der britischen Nationalitt in den westl. Gebirgen erhalten, aber infolge der durch die Eroberung entsprungenen nationalen Feindschaft eine Belehrung der Angelsachsen nicht versucht. 506 nun schickte Gregor I. eine Schar Mnche unter Augustinus, dem Prior des von ihm in Rom gegrndeten Klosters, nach der fernen Insel; schon im nchsten Jahre erfolgte der bertritt von Tausenden, dennoch bedurfte es noch eines Jahrh., bis die groe Aufgabe vollendet war. Der Wetteifer mit der britisch - irischen3) Kirche erzeugte in der angelschsischen auch ein reges wissenschaftliches Leben. Das christliche England entsandte bald seine besten Krfte zu den ver-wandten festlndischen Stmmen, um unter ihnen die Bekehrung im rmischen Geiste zu vollenden und in der gesamten frnkischen Kirche den Primat Petri zur Anerkennung zu bringen. 1) Auch in der Form s. Schriften leitet er das Mittelalter ein. Indignurn vehementer existimo ut verba caelestis oraculi restringam sub regulis Donati". 2) 2 musikalische Schulen waren berhmt, die rmische und die mailndische, die Ambrosius zu hoher Blte gebracht hatte. Gregor begrndet die Einheit des Kirchen-gesanges, indem er die gebruchlichen Kirchengesnge sammeln, nach den Zeiten des Kirchen jahres ordnen u. aufzeichnen lie (Antiphonar). 3) Als Apostel Irlands gilt der heilige Patrik (im 5. Jahrh.). In den angel-schs. Ktosterschnlen ward selbst das Studium der qriech. Sprache getrieben. Beda (b. Ehrwrdige t 735) berragte alle Zeitgenossen an Gelehrsamkeit; 782 ward Alkuin aus der Schule von Jork der Lehrer der Franken (vgl. Karl d. Gr.).
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