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1. Das Mittelalter - S. 46

1889 - Gotha : Perthes
46 ersten Kalifen war einfach und ihre Macht durch den starken Freiheits- und Selbstndigkeitstrieb der Araber eingeengt; als aber die Gter Asiens und Afrikas am Abbasidenhof zusammenstrmten und das arabische Blut mit fremden, des. trkischen Bestandteilen stark vermischt ward, da fhrte der unermeliche Reichtum zu wahnsinniger ppigkeit und Genusucht und die Vereinigung aller weltlichen und geistlichen Gewalt in der Person des Kalifen zu orientalischer Grausamkeit und wilder Mordlust. Die Polygamie, die jedes geregelte Familienleben zerstrte und ihren verderblichen Einflu auf die ganze Bevlkerung ausbte, ward an dem Kalifenhofe zum unheilbaren Krebs-schaden des Reiches. Zahllose Brudermorde, Emprungen, Thronstreitigkeiten entsprangen daraus. Mit dem Zerfall des Kalifates, der Zersplitterung der islamitischen Welt, dem berwuchern trkischer und anderer Volksteile ging auch die arabische Kultur allmhlich zurck; der die wissenschaftliche Forschung triumphierte die Orthodoxie des Korans, und die frische Thatkraft ward durch ein fata-listisches Ergeben in das unvermeidliche Verhngnis gelhmt. 4. Die Franken. A. Z)ie Grndung des Weiches durch M'odovech und seine Shne. Einer der salischen Könige, Chlodovech (481511), der Sohn Chuverichs, legte 486 durch Eroberung des Landes von der Somme und Maas bis zur Seine, wo der Rmer Syagrius nach dem Untergange Westroms mit kniglicher Macht waltete, den Grund zu dem neuen Frankenreiche; allmhlich dehnte er die Eroberung der die Landstriche zwischen Seine und Loire aus. Zehn Jahre spter (496) unterwarf er die Alamannen; noch in dem-selben Jahre trat er, von seiner katholischen Gemahlin (Chrotechildis) beein-flut, zum katholischen Christentum der; am Weihnachtsfest ward er mit einem Teile seines Volkes in Reims [rms] (zwisch. Aisne [an] u. Marne) vom Bischof Remigius getauft. Allmhlich folgten die Franken ihrem Könige in der Annahme des Christentums, der erste germanische Stamm, der die Verbindung mit der rmischen Kirche einging. Die Bedeutung derselben trat bald zutage; nicht nur hatte Chlodovech die starren Schranken hinweg-gerumt, die in den manischen Reichen Germanen und Romanen trennten, sondern fortan galt er als Schirmherr des wahren Glaubens in ganz Gallien und erhielt die Untersttzung der gesamten katholischen Geistlichkeit fr seine weiteren Eroberungsplne. Unter dem Jubel der katholischen Bevlkerung zog er daher 507 aus zur Vertreibung der Westgoten aus Gallien; Bekmmernis der ihren ariani-schen Glauben gab er selbst als Grund seiner Heerfahrt an. In einer groen Schlacht bei Poitiers besiegte er den Alarich Ii. und breitete seine Herrschaft bis der die Garonne aus. Das bewaffnete Einschreiten Theoderichs d. Gr. machte dem Kriege, in welchem die Burgunder auf Chlodovechs Seite standen, ein Ende (510). Chlodovech beschlo seine Eroberungen, indem er die noch selbstndigen frnkischen Reiche, salische wie ripuarische, durch List und Gewalt an sich ri und somit den ganzen Stamm unter seiner Herrschaft vereinigte.
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