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1. Das Mittelalter - S. 52

1889 - Gotha : Perthes
52 Pippin der Kleine. (751768.) Pippin teilte zunchst (bis 747) die Regierung mit seinem lteren Bruder Karlmann; in gemeinsamen Kmpfen') befestigten die Brder ihre Herrschaft; bereitwillig gingen beide auf die kirchlichen Plne des Bonifatius 2) ein, da sie in einem festen hierarchischen Verbnde zugleich ein geeignetes Mittel, das Reich zusammenzuhalten, erblickten. Auf den Reichstagen ordneten sie kirchliche wie weltliche Angelegenheiten. Nach dem Eintritt Karlmanns in ein Kloster bernahm Pippin die Leitung des ganzen Frankenreichs und glaubte nun den Zeitpunkt gekommen, das Scheinknigtum der Merovinger zu beseitigen. Zur Beschwichtigung des Volksgewissens erbat er zur Absetzung Childerichs Iii. die Zustimmung des Papstes (Zacharias), der seinerseits mit Begierde die Gelegenheit ergriff, sich den mchtigen Herrscher zu verpflichten, um durch ihn seine eigenen weit-lichen Plne in Italien durchzusetzen. So ward Pippin 751 unter Billigung des Papstes zu Soissons (a. d, und. Aisne) von den versammelten Groen des Reichs zum König erhoben und nach neuer Weise von den Bischfen des Reichs gesalbt^). Wenige Jahre darauf (754) ward diese Salbung von Papst Stephan Ii., der vor König Aistulf der die Alpen flchtete, in der Kirche des heil. Dionysius (St. Denis) bei Paris wiederholt; Pippin nahm darauf fr sich und seine Shne den Titel eines Patridus an und zwang als Schutzherr der Kirche den Aistulf in 2 Feldzgen (754 u. 756) zum Frieden. (der die Schenkung vgl. S. 40). Unter Pippins Sohne, Karl, vollendete sich durch den letzten groen Zu-wachs uerer Macht der universale und durch die weitergefhrte Berbin-dung mit Rom der theokratische Charakter des frnkischen Reichs. Karl der Groe. (768814.) Karl teilte nach dem Tode seines Vaters (768) zunchst, wie dieser beim Anfang seiner Regierung, das Reich mit seinem Bruder Karl mann, bernahm bei dessen Tode aber (771) ohne Rcksicht aus die beiden Shne desselben die Regierung des gesamten Reiches (vgl. S. 41). a) Keine Kriege und (Eroberungen (bis 800). Als seine vornehmste Aufgabe betrachtete Karl die Unterwerfung des schsischen Stammes, der bei seinem Hasse gegen das christliche Frankenreich 1) in Alamannien, wo der Herzog!. Gewalt 746 ein Ende gemacht wurde, u. des. in Baiern, wo d. Herzogt, noch blieb. 2) Einen tiefen Einflu ans d. kirchl. Leben bte auch Chrodegano,, Bischof v. Metz (t 765 od. 766), durch die Vereinigung s. Kleriker zu mnch. Zusammenwohnen. Solche Kleriker an einem Dome (domus, monasterium, Mnster) hieen jetzt canonici, die Bereinigung capitulum; sie wurden nmlich einer Regel (canoni unterworfen, aus der tglich ein Kapitel vorgelesen werden sollte. Au der Spitze des Kapitels stand d. Propst (praepositus). Unter dem Einflu Pippins n. Karls b. Gr. ward die Einrichtung Chrodeg. auf alle bischfl. Kirchen ausgedehnt. . , 3) Die Salbung, die bei d. Westgoten zuletzt neben der Krnung (vgl. S. 30. 1) bl. gewesen war, geschah als.pachahmung dessen, was Samuel an Saul u. David vollzogen ; sie sollte der Herrscha^eine besondere Weihe und Heiligung geben. Deu Titel Dei gratia" (von Gottes Gnaden), den Kart d. Gr. fhrte, scheint Pippin f. noch nicht beigelegt zu haben.
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