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1. Das Mittelalter - S. 95

1889 - Gotha : Perthes
95 feinem Hofe behalten als auch die Investitur in der alten Weise gebt hatte, mit der Exkommunikation bedrohen lie (1. Jan. 1076). Heinrich antwortete mit der Abfetzung Gregors Vii., die er kraft des Rechtes des Patriciates durch ein Nationalkonzil zu Worms (Jan. 1076) aussprechen lie. Indes tuschte er sich vollkommen der seine Macht und die Verhltnisse. Als Gregor Vii. die angedrohte Exkommunikation nun wirklich der ihn verhngte. alle seine Untathauen von ihrem Eide entband und ihm die Herrschaft des deutschen und italischen Reiches absprach, da erhob sich das geknechtete Sachsen von neuem; mit ihm verbanden sich die oberdeutschen Fürsten, die mit innerer Furcht Heinrichs Macht hatten wachst schw^ 'M^ach die Mehrzahl der Bischfe den Kampf gegen den Papst nicht fortzusetzen wagte, sah sich der König fast aller Hilfe beraubt. In Begleitung ppstlicher Legaten traten die Fürsten (Oktober) in Tribur (auf der r. Rheinfeite) zusammen, um der eine neue Knigswahl zu verhandeln. Heinrich stand ihnen gegenber auf der l. Rheinseite bei Oppenheim. Man kam zuletzt berein, da dem König bis zum Jahrestag des Bannes (22. Febr.) eine Frist gegeben werden sollte, bis zu der er sich vom Banne zu lsen habe; bis zur Absolution ward ihm Speier als Wohnsitz angewiesen. Die endgltige Entscheidung sollte Gregor Vii. selbst in Augsburg treffen, wohin ihn die Fürsten fr das folgende Jahr (auf Maria Lichtmetz, 2. Febr.) einluden. Diese Zusammen-fnft zu hindern und den Bund des Papsttums und der Fürsten zu sprengen, eilte Heinrich nach Italien und erzwang sich durch dreitgige Bue in Canossa (am Nordabhange des ligurischen Apennin, westl. v. Modena) die Absolution (d. 28. Jan. 1077). Durch diese Demtigung erkannte der deutsche König dem Papste das hchste Richteramt auf Erden und das Recht, i qlle Verhltnisse zu binden und zu lsen, zu; der mittelalterliche Lehnsstaat, 1 auf dem Lehnseid der Grotzen ruhend, schien in die Macht des rmischen Pontiac gegeben und die ppstliche iheofratie in der Christenheit begrndet. Bald indes zeigte sich, da die Widerstandskraft des deutschen Kaisertums keineswegs erschpft war. b) Bis zum Tode Gregors Vii. ( 1085). In Deutschland machte die Absolution Heinrichs auf die Fürsten feinen Eindruck, vielmehr whlten dieselben nunmehr (15. Mrz) den Herzog Rudolf von Schwaben zum König (1077). Auf die Nachricht hiervon eilte Heinrich aus der Lombardei, wo er in den Bischfen einen festen Anhang besa, nach Deutschland und fand hier feine Sache gnstiger, als er hoffen tonnte; bald war derselbe imstande, auf einem Reichstage (in Ulm) die oberdeutschen Herzge ihrer Wrden zu entkleiden; ein grauenvoller Brger krieg begann, durch die zweideutige Stellung Gregors Vii. genhrt; gegen die zhringischen und weifischen Streitkrfte in Oberschwaben gewann Heinrich Sicherheit durch die Verbindung mit Friedrich von Staufen, der durch seine Burgen eine herrschende Stellung am Nordrande des schwbischen Iura inne hatte1); er verlieh ihm 1079 das Herzogtum Schwaben und fettete ihn bald durch die Vermhlung mit 1) Der Staufen, auf dem Friedrich eine Burg erbaut hatte, liegt zwisch. d. Thal der Fils (r. Nebenfl. des Neckars, an dessen Knie er mndet) u. d. nrdl. Parallelthal der Rems (ebenfals r. Nebenfl. des N.). Friedrichs Vater, Friedrich, nannte s. nach d. Burg Bren (zwisch. d. Staufen u, dem Familienkloster Lorch).
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