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1. Das Mittelalter - S. 107

1889 - Gotha : Perthes
107 Wie das Kaisertum von den Stdten groe finanzielle Einnahmen und die richterliche Oberhoheit zurcknahm, so suchte es von den Land-schaffen durch Wiederherstellung der in voller Auflsung begriffenen Lehns-verfafsung die militrischen Krfte von neuem zu gewinnen^). Zur Ausfhrung der roncalischen Beschlsse entsandte Friedrich Bevoll-mchtigte, insbes. seinen Kanzler Reinald von Dassel (1159 Erzbischof v. Kln) und den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, welche zur ber-wachung der neuen Ordnung und der Erhebung der Regalien in allen Stdten kaiserliche Beamte (Podestes) einsetzen sollten. Whrend dieselben sonst keinem namhaften Widerstand begegneten, wiesen die Mailnder mit dem Hinweis, da ihnen bei ihrer Unterwerfung die Wahl der Konsuln ausdrcklich bewilligt sei, die Einsetzung von Podestas zurck; wie Mailand, leistete Crema (zwischen Adda u. Oglio [oljo]) Widerstand; den beiden aufstndischen Stdten schlssen sich Brescia (zwischen Oglio u. Mincio [minticho]) und Piacenza an. Zunchst ward Crema vom Kaiser eingeschlossen; aber erst nach siebenmonat-Itchem heldenmtigen Widerstande ergab sich die Stadt und ward dann der Vernichtung preisgegeben (1160). Mit verstrktem Heere wandte sich Friedrich gegen Mailand und trieb durch meilenweite Verwstung feines Gebietes (1160 u. 1161) die Not der Bevlkerung zur unertrglichen Hhe, sodatz 116t die Ergebung erfolgte. Nach der Zerstrung der Stadt ver-schwand aller Widerstand in den lombardischen Stdten; auch Brescia und Piacenza ergaben sich der Gewalt des Kaisers. Wie die Lombardei, unter-warf sich auch die Romagua [romanja] (der Excusat)2) und Tuscien dem Kaisertum. Nach dem Fall Mailands hoffte Friedrich, auch dem Papsttum gegenber, mit dem er wieder in Streit geraten war, die kaiserliche Macht zur Geltung zu bringen. 2) Die Niederlage des Kaisertums im Streit mit dem Papsttum. (Abfall Heinrichs des Lwen und Sieg des lombardischen Stdte-bunds.) Nach dem Tode Hadrians Iv. (1159) hatte Zwiespalt im Kardinalskollegium zu einer Doppelwahl gefhrt; gegen den ppstlichen Kanzler Roland (Alexander Iii.) whlte eine kaiserliche Partei Viktor Iv. zum Papste. Auf dem Konzile, das Friedrich zur Entscheidung der die Wahl tfach Pavia berief, hatte sich Alexander Iii. nicht gestellt und den Bann, der der ihn ausgesprochen ward, mit der Bannung Friedrichs beantwortet (1160); doch hatte er das rmische Gebiet (1161) verlassen und sich schutzflehend nach Frankreich wenden mssen (1162); durch den Fall Mailands gewann Friedrich in Italien vollends das bergewicht. Da die beiden westlichen Monarchien, Frankreich rote England, Alexander Iii. schtzten, so scheiterten alle Bemhungen des Kaisers um die Beseitigung der Kirchenspaltung; erst als der englische König Heinrich Ii., mit Alexander Iii. zerfallen 3), den kaiserlichen Papst (Paschalis Iii., der an Stelle des 1164 gestorbenen Viktor Iv. erhoben war) anerkannte und Alexander Iii, in Frankreich um seine Sicherheit besorgt4), nach Italien zurckgekehrt war 1) Dm greren Vasallen verbot er die Teilung der Herzogt, n. Grasscb.: in jedem Lehnseide sollte die Treue gegen den Kaiser ausdrckt. vorbehalten werden. 2) Der Exarchat u. die Pentapolis heien jetzt Romagna u. Mark Ancona. 3) wegen des durch d. Erzbisch. Thomas Becket veranlaten Kirchenstreites. 4) Heinrich Ii. beherrschte auer England die Normandie u. ganz Sdsiankreich.
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