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1. Das Mittelalter - S. 109

1889 - Gotha : Perthes
109 mute er einem zum Entsatz heranrckenden Heere entgegen ziehen; statt des Kampfes boten indes die Lombarden Frieden, den der Kaiser unter Verzicht auf die roncalischen Beschlsse annahm; der Krieg schien beendet; der Kaiser entlie sein Heer; da kam es des. um Alessandria, welches die Lombarden nicht preisgeben wollten, noch einmal zum Kampfe; den Gegnern stand Friedrich mit ganz ungengenden Streitkrften gegenber; in seiner Bedrngnis forderte er von Heinrich dem Lwen Hilfe, erhielt dieselbe aber trotz einer persnlichen Zusammenkunft an Der italienischen Grenze von ihnt nicht. Das schwache Heer des Kaisers erlitt bei Legnano [lenj'no] (nordwestl. von Mailand) eine Niederlage (1176). Der Kaiser erkannte die Aussichtslosigkeit eines weiteren Kampfes; den Wnschen der Bischfe nachgebend, erffnete er die Friedensverhandlungen mit Alexander Iii.; derselbe forderte den Zutritt seiner lombardischen Verbndeten, schlug fr diese aber, als die Verhandlungen zu viel Schwierig-fetten machten, selbst einen sechsjhrigen Waffenstillstand vor. Der kirchliche Friede ward mit der Anerkennung Alexanders Iii. durch den Kaiser und der Rckgabe der Besitzungen des heiligen Petrus hergestellt (1177). In Venedig, wo zwischen den Abgesandten der verschiedenen Parteien verhandelt worden war, begegneten einander Papst und Kaiser und fand die feierliche Verkndigung des Friedens statt. 3) Die Befestigung und Erweiterung der kaiserlichen Macht. (Sturz Heinrichs des Lwen, Friede mit den Lombarden, Erwerbung Siciliens). Uber Burgund, wo er sich 1178 in Arles zum Könige krnen lie, kehrte Friedrich nach Deutschland zurck. Seine vornehmste Aufgabe war die Regelung des Verhltnisses zu Heinrich dem Lwen. Wiederum fand er diesen im Streit mit den schsischen Fürsten; beide Parteien brachten ihre Klagen vor seinen Richterstuhl; diesmal trat Friedrich nicht wieder fr Heinrich den Lwen ein, sondern beschied ihn zur Verantwortung vor einem Reichstag: als er nicht erschien und dreimal vergeblich vor Gericht geladen war, ward er in die Acht gethan und seiner beiden Herzogtmer fr verlustig erklrt (1180); Baiern erhielt der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach x), das Herzogtum Sachsen Bernhard von Askanien, der Sohn Albrechts des Bren, doch wurden die westl. von der Weser gelegenen schsischen Lande sdl. der Lippe 2) als Herzogtum Westfalen von dem Erzbistum Kln abhngig. Vor Friedrich, der 1180 und 1181 mit einem Reichsheere in Sachsen erschien, brach Heinrichs Macht zusammen; derselbe unterwarf sich 1181; er mute das deutsche Reich auf mehrere Jahre verlassen und erhielt nur die Hausgter Braunschweig und Lneburg (vgl. Stamm-tafel S. 103) zurck. Der volle Sieg im Norden gab dem Kaiser den Lombarden gegenber bei dem Ablauf des 6 jhrigen Waffenstillstandes die ntige Freiheit der Hand-lung. In dem Frieden, der zu Konstanz abgeschlossen wurde (1183), verzichtete Friedrich allerdings auf die roncalischen Beschlsse und gestand den Stdten die Regalien in dem engen Kreise des gegenwrtigen Besitzstandes 1) Doch wurde Steiermark gelst und zum Herzogtum erhoben; frei vom bai-rischen Herzogtum waren seitdem auch die Grafen von Tirol (Burg bei Meran an der ob. Etsch). 2) d. h. der westflische Teil der Klner Dicese und die Dicese Paderborn.
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