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1. Das Mittelalter - S. 117

1889 - Gotha : Perthes
117 Die Verfassung der Bettelorden entwickelte sich wesentlich gleich. Ein Guardian, bei den Dominikanern ein Prior, stand einem Kloster, ein Provinzial den Klstern einer Landschaft, der General in Rom dem ganzen Orden vor. Besonders durch das Recht, berall Beichte zu hren, griffen sie tief in die Seelsorge der anderen Geistlichkeit ein; durch ihre Armut und Einfachheit die Menge ansprechend, wurden sie noch dadurch besonders volkstmlich, da sie jedem Talent den Weg zu den hchsten Wrden der Kirche offen hielten. Bald nach ihrer Begrndung bemchtigten sie sich auch theologischer Lehrsthle, und im 13. und 14. Jahrh. waren die be-rhmtesten Scholastiker *) (wie die Italiener Thomas von Aquino [f 1274], Bonaventura [f 1274], der Schwabe Albertus Magnus [f 1280]) Bettelmnche ; im Besitze der Inquisition bten die Dominikaner einen furcht-baren Einstufe. Als Gewissensrte der Gemeinden, Lehrer der kirchlichen Satzungen und Ketzerrichter wurden die Bettelmnche die festesten Sttzen des Papsttums. c) Her Niedergang des Kaisertums (unter den letzten Stanfern). Friedrich Ii. (12151250.) In dem sicilischen Knigreiche, dem Vereinigungspunkte orientalischer und occidentalischer Bildung, wo die arabische Kultur tiefe Wurzeln geschlagen hatte und neben den Mohammedanern griechische und rmische Christen lebten, war der hochbegabte Friedrich Ii. aufgewachsen. Mit khlem und scharfem Ver-stnde betrachtete er die Verhltnisse, in die er gestellt war, und suchte sie seinen Zwecken dienstbar zu machen; er verfolgte die Ketzerei, um sich die Kirche zu verpflichten, und verwendete zu gleicher Zeit im Staats- und persnlichen Dienste Saracenen, die dem Bannstrahl des Papstes unerreichbar blieben; während er in Deutschland die Frstenmacht strkte, begrndete er in Sicilien eine absolute Monarchie. Die Politik seines Hauses und die hchste Vor-stellung kaiserlicher Machtvollkommenheit trieben ihn in den groen Kampf mit dem Papsttum und den lombardischen Stdten. 1) Die allmhliche Lsung aus dem kirchlichen Zwange. Der Tod Innocenz' Iii. (1216) befreite Friedrich Ii. von dem berma kirchlichen Druckes, der bis dahin auf ihm gelegen hatte; noch kurz vor dem Tode Innocenz' hatte er sich der Kurie gegenber verpflichten mssen, seinem Sohne Heinrich das Knigreich Sicilien als Lehen der rmischen Kirche zu . berweisen und auf die vormundschaftliche Regierung hier zu verzichten. Mit groer diplomatischer Gewandtheit wute er indes seinem Sohne statt Siciliens die Herrschaft in Deutschland zu verschaffen und dessen Wahl zum deutschen Könige durchzusetzen, sodann selbst die Kaiserkrone 1220 zu erlangen und durch Personalunion Sicilien mit dem Reiche wieder zu vereinigen. Friedrich kehrte darauf in seine Erbmonarchie zurck und vollzog deren Neu-ordnung mit berraschender Schnelligkeit. Noch ruhte auf ihm das Kreuz-zugsgelbde, dessen Erfllung er dem Drngen des Papstes gegenber immer von neuem hinauszuschieben wute. Als (nach d. Tode Hvnorius' Iii., 1) In Deutschland warm in Kln und Straburg die bedeutendsten Schulen, aber zu einer Universitt haben weder diese noch die sonstigen deutschen Schulen im 13. Jahrh. sich entwickelt.
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