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1. Das Mittelalter - S. 162

1889 - Gotha : Perthes
162 Einvernehmen mit dem Volke zu setzen und so die Grundlagen der parlamen-tarischen Monarchie zu erneuern. 3. Frankreich. Aus der Machtlosigkeit, in welche die Capetinger gesunken waren, arbeitete sich das Knigtum allmhlich empor und gewann den groen Vasallen gegenber eine shreude Stellung; es benutzte dann Ans. des 14. Jahrh. das kraftvoll sich erhebende Nationalgefhl, um die ppstlichen Herrschafts-gelste zurckzuweisen, ja die Kurie zeitweise in volle Abhngigkeit von sich zu bringen. Noch war indes die nationale Sicherheit nach auen nicht gewonnen, und in den wieder ausbrechenden englischen Kriegen wurde die Einheit und Selbstndigkeit des Reiches aufs uerste gefhrdet; gewaltige Niederlagen und innerer Zwiespalt brachten den Staat an den Rand des Ver-derbens, bis endlich m dem erschpften Lande sich die Erkenntnis Bahn brach, da nur im Anschlu an ein starkes Knigtum die Rettung aus aller Not erfolgen knne. Mit der Begrndung des kniglichen Absolutismus endet fr Frankreich die Periode innerer und uerer Kmpfe. A. pie Wiederaufrichtnng des Knigtums (gegen die groen Vasallen). Das Knigtum, das unter den ersten Capetingern durch die groen Vasallen vollkommen beiseite geschoben war (vgl. S. 66)>. begann im 12. Jahrh. wieder greres Ansehen zu erlangen. Ludwig Vi. (1108 1137) wie Ludwig Vii. (11371180) stellten wenigstens tri ihren eigenen, freilich sehr geringen Gebieten Recht und Frieden her. In der Mitte des Jahrh. schien dann das emporstrebende Knigtum durch die Macht, die in der Hand eines Vasallen vereinigt ward, noch einmal vollkommen zurckgedrngt werden zu sollen. Heinrich Plantagenet, dem nach dem Tode seines Vaters (f 1151) die Grafschaften Ans du, Maine u. Touraine zugefallen waren, verheiratete sich mit Eleonore, der Erbin von Aquitanien, und erhielt 1154 die englische Krone samt der Normandie (vgl. Heinrich Ii., S. 158). 1166 bernahm derselbe auch die Regierung der Bretagne; er gab sie seinem Sohne Gottfried, während sein ltester Sohn, Richard Lwenherz, Aquitanien bekam. Das franzsische Knigtum, das zu seiner Selbsterhaltung den Kampf gegen die Plantagenets begann, ward darin durch den Streit, den diese unter einander bei dem Tode von Richard Lwenherz (1199) um die franzsischen Besitzungen erhoben, begnstigt. Als Artur, Sohn Gottfrieds von der Bretagne, von seinem Oheim Johann gefangen genommen ward und im Gefngnis verschwand, forderten die Stnde der Bretagne, ^Johann als Mrder bezeichnend, Gerechtigkeit von dem franzsischen Könige, Philipp Ii., mit dem Beinamen Augustus, Sohn Ludwigs Vii. (11801223). Dieser, der Zustimmung der Groen gewi, forderte Johann als seinen Lehnsmann vor seinen Hof; als derselbe nicht erschien, ward er durch das Gericht der Pairs 2),. 1) Touraine fbl. von Tours an der l. Seite der Loire, Anjou die Loire abwrts auf der r. Seite, Maine nrbt. von Anjou. 2) Die Groen erschienen als pares Franciae, die Gleichen Johanns, m ihrem Lehnsverhltnis zum franzsischen König.
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