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1. Das Mittelalter - S. 170

1889 - Gotha : Perthes
erfate leidenschaftlich tue Gemter und fhrte selbst zu dem Versuche. Rom wieder zum staatlichen Mittelpunkt Italiens, womglich der Welt zu machen. Denselben unternahm in Perbindung mit Gleichgesinnten ein junger Rmer. Cola di Rienzo. Im I. 1347 berief er das Volk nach dem Ka-pitol; Cola bernahm die Regierung unter dem Titel eines Tribunen und sandte Abgeordnete in die Städte Italiens, um sie zur Beschickung eines National Parlaments in Rom aufzufordern. Die wirren Zustnde in Neapel (seit 1345), wo Johanna I. ihren Gemahl Andreas von Ungarn <Bruder Ludwigs I.) durch Mord aus dem Wege gerumt hatte, begnstigten das Unternehmen. Der Zauber Roms wirkte in der ersten Zeit; die Ge-; sandten erschienen und begingen auf dem Kapital das Einheitsfest Jta-S '1^ liens. Eitelkeit raubte dem Cola bald alle Besinnung; indem er die Fürsten der Welt vor seinen Richterstuhl lud und an die Begrndung einer Welt-Herrschaft dachte, verlor er vollends den Boden der Wirklichkeit unter den Fen. Schwelgerei und Erpressnngen machten ihn verhat, soda er 1348 aus Rom entweichen mute; er lebte 2 Jahre als Einsiedler in den Abruzzen und erschien dann in Prag bei Karl Iv., um ihn zur Romfahrt aufzufordern. Von diesem ward er nach vignon dem Papste ausgeliefert, welcher ihn nach Italien zurcksandte, um mit seiner Hilfe sich Italien zu unterwerfen. Rom begrte den Tribunen jubelnd (1354), doch machte er sich bald wieder durch Unmigkeit und Gewaltthaten verhat und ward in einer Emprung gettet. Unter dem Fluche der Parteiung siechten die italienischen Gemeinden weiter dahin. Frevel und Treulosigkeiten 'aller Art vergifteten das ffentliche wie Privatleben immer mehr; in ihrer endlichen Erschpfung und Ohnmacht erlagen die Städte der Gewaltherrschaft einzelner, welche, wie die antiken Tyrannen, durch auswrtige Kriege und Begnstigung der Knste und Wissenschaften das Volk vom Staatsleben abzulenken und ihre Gewalt mit dem Mantel des Ruh-mes und Glanzes zu umkleiden suchten. C. Die Bildung von Gyrannenherrschaften und greren ttaite-nischen Staaten. In Oberitalien waren Venedig und Mailand die Mittelpunkte der Entwicklung. Seit den Kreuzzgen ein Weltstapelplatz und eine bedeutende Seemacht im stlichen Mittelmeer, wurde Venedig im 14. Jahrh. auch eine italienische Landmacht und erreichte im 15. Jahrh. seinett Hhepunkt. Das ganze Gebiet bis zum Gardasee (nrdl. v. und. Po) mit den Stdten Verona (a. d. mittl. Etsch), Padua (zwisch. Verona und Venedig) u. a. ward gewonnen. Die Einrichtung des auf Lebenszeit gewhlten Dux (Doge) und die regelmige Teilnahme bestimmter Geschlechter an der Re-gierung und Leitung der auswrtigen Politik gaben der venetianischen Staats-kunst Stetigkeit und feste Ziele. Die Blte des Handels und Verkehrs ver-shnte das Volk mit der Schreckensregierung der 10 Staatsinquisitoren (fett 1310), denen eine unbeschrnkte Macht innerhalb des Staates eingerumt war. Neben Venedig gewann im Norden Mailand unter dem ghibellinischen Geschlechte der Visconti, dem Heinrich Vii. die Reichsstatthalterschaft. Wenzel den herzoglichen Titel gab (an Johann Galeazzo V.), eine ge-waltige Territorialherrschaft in der mittleren Polandschaft. Im 15. ^ahrh. verwilderten die Visconti und befleckten sich mit Freveln aller Art. Nach dem Erlschen des Mannsstammes (1447) kam ein tchtiger Kriegsmann Franz Sforza, der Schwiegersohn des letzten Visconti, 1450 in den Besitz des
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