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1. Das Mittelalter - S. 183

1889 - Gotha : Perthes
183 in Europa ntigte sie hier zur Abwehr; die Kmpfe in Italien ferner entsprangen nicht der Eifersucht der beiden hchsten Gewalten, des Kaisertums und Papsttums, sondern dem Ehrgeiz zweier Dynastien, der franzsischen Valois und spanisch-sterreichischen Habsburger. ffite die: Jtele der Kmpfe, waren die Mittel derselben andere geworden. Die Blute der Städte und des Handels und der steigende Geldreichtum ermglichte dem Frstentum die Beschaffung von Sldnern; zugleich verlor mtt Auslosung des Lehnswesens und der Ausbildung der Territorialgewalten das Rittertum allmhlich seine Bedeutung und ward durch das geschlossene, mit Spieen ver-sehene angeworbene Fuvolk verdrngt, das in den Schlachten des aus-gehenden Mittelalters entschied. Die Anwendung des Schietzpulvers ) be= schleunigte den Untergang des Rittertums2) und vernderte vollstndig die Kampfart. 1. Das Bordringen der Osmanen gegen die christliche Welt. A. Iie Aestsehnng der osmanischen Gurken in Kuropa. Ende des 13. Jahrh. grndete der Türke Osman nach glcklichen Kmpfen gegen die Byzantiner in Kleinasien ein Sultanat; erfllt von Fanatismus, verwstete er die christlichen Lnder; unter seinen nchsten Nachfolgern wurden die Byzantiner aus Kleinasien gnzlich verdrngt; das eroberte ^and ward tu eine Menge von Lehen ausgeteilt, deren Inhaber sich durch Aus-rstung von Reitern 3) zu neuen Eroberungen bereit halten muten. Die militrische und politische Kraft des Reiches ward ferner durch die Sitte, Christenknaben zu Kriegsleuten oder Staatsmnnern im Dienste des Sul-tans zu erziehen, auerordentlich gesteigert. Alle 5 Jahre nmlich wurden die schnsten, strksten und talentvollsten Knaben gleichsam als Zehnt an den Hos des Groherrn gebracht und, wie die auf den Kriegszgen geraubten jungen Leute, in mohammedanischer Religion teils zu Janitscharen (o. h. neue Truppe), einer Futruppe, teils zu besoldeten Reitern, teils, und zwar die begabtesten, zu hohen Staatsbeamten erzogen. Losgelst von Hemmt und Vaterland, wurden sie die festesten Sttzen des osmanischen Throns.^ Das Wesen des Reiches verlangte fortgehende Eroberungen. Mitte des 14. >zahrh. faten die Osmanen bereits in Europa festen Fu, eroberten unter Murad 1. Adrianopel (a. d. Maritza, wo sie nach S. umbiegt), wohin derselbe seme Residenz verlegte (1365), und Philippopel (a. d. o. Maritza). bald auch das bulgarische Sosr'a, wodurch die nach der Morawa und Donau fuhrende 1) Durch Vermittlung der Araber scheint das Schiepulver nach Europa gekommen zu sein; der Gebrauch des Feuerrohrs wird hier Auf. des 14. ^ahrh. erwhnt. 2) Dem Geschtz erlagen die ritterlichen Burgen; die schwerfalligen.schuwaffen waren anfangs ohne groe Bedeutung im Kriege; erst nach der Erfindung der Muskete ward das Feuerrohr wichtiger; die erste Schlacht, in der es entscheidenden Anteil am -bet= laufe gewann, war die Schlacht bei Pavia (1525). Im 30 jhrigen Kriege ist etwa die Hlfte des Fuvolks noch mit Piken bewaffnet. Erst zur Zeit Prinz Eugens u. Ludwigs Xiv. nach der Erfindung des Bajonnets ward die gesamte Infanterie mtt dem Feuerrohr 3) Die Sinnbilder des einst nomadischen Reitervolkes waren Hufeisen und Roschweif, die, an einer Stange befestigt, den oberen Befehlshabern im Kriege vorangetragen wurden. Aus dem Hufeisen hat sich durch Miverstndnis der Halbmond entwickelt.
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