Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 200

1889 - Gotha : Perthes
200 auf Italien; der franzsische Streit schien erledigt; schon dachte der Kaiser an ein persnliches Eingreisen in die deutsche Reformationsbewegung, als der Krieg mit Franz I. von neuem ausbrach. V b) Bis zum Frieden von Cambray (1529). Nach seiner Entlassung verwarf Franz I. den Madrider Vertrag als durch Gewalt erzwungen und zog sogar den Papst (Clemens Vii., einen Medici) auf seine Seite. Whrend die lutherische Lehre in Deutschland berhand nahm und die Un-glubigen Ungarn berfluteten (vgl. die Niederlage König Ludwigs 1526 bei Mohacs S. 185), erhoben die beiden Hupter der katholischen Christen-heit um kleine italienische Gebiete (wie Ferrara) die Waffen gegen einander. Dem Kaiser kam bei seinen Rstungen in Deutschland sein Zerwrfnis mit dem Papst zustatten; der natrliche Ha gegen Rom fhrte ihm zahlreiche Lands-knechtsscharen zu, deren Fhrung Georg von Frundsberg bernahm; noch 1526 berschritt derselbe die Alpen und vereinigte sich (Anf. 1527) mit Bourbon. Spanier wie Deutsche drngten ungestm nach Rom, um sich hier aus den Schtzen der Prlaten den rckstndigen Sold und reiche Beute zu holen. Rom ward 1527 im Sturm genommen und geplndert; bald darauf er-schien ein franzsisches Heer in Italien und drang bis Neapel vor; bei dessen Belagerung aber ward es (1528) von einer ansteckenden Krankheit er-griffen und aufgelst; der Kaiser behielt vollkommen die Oberhand; daher sah sich der Papst zum Frieden gentigt; auch Franz I. verzichtete von neuem in dem Frieden zu Cambray (1529) auf Italien. Nunmehr endlich schien fr Karl der Zeitpunkt gekommen, die lutherische Ketzerei zu ver-Nichten; die Reformation hatte indes volle Zeit gehabt, sich ungestrt zu entwickeln und feste kirchliche Formen herauszubilden. V B. Die Kntwicketnng der deutschen Kirchenreform, d) Bis zum 1. Reichstag zu Speier (1526) (berwindung der revolutionren Bewegungen ; die deutsche Bibel und das deutsche Kirchenlied). Das Wormser Edikt blieb zunchst ohne besondere Wirkung; insbesondere lehnte es Kurfürst Friedrich von Sachsen ab, Gewalt gegen die Reformation zu den; Luther selbst hatte er zur Sicherheit bei seiner Rckkehr von Worms im Thringer Walde heimlich nach der Wartburg entfhren lassen; seinen Anhngern in Wittenberg liefe er freien Spielraum, als dieselben anfingen, die neuen Grundstze inbezug aus Clibat und Mefegottesdienst durchzufhren. Augustinermnche traten aus dem Kloster aus, das Abendmahl ward unter beiderlei Gestalt gespendet, der Messe der Charakter des Opfers genommen. Bald aber begannen die Neuerungen alles Ma und Ziel zu verlieren; schon entfernte man nicht nur im Augustinerkloster die Altre (bis auf einen), sondern beseitigte auch hier wie in der Pfarrkirche unter Berufung auf 2 Mos. 20, 4 die. Bilder. Die Mderstttrmer und Plopheten. Karlstadt, der sich zum Fhrer der Bewegung in Wittenberg aufschwang, begann von einer unmittelbaren Erleuchtung durch Gottes Geist zu sprechen, nach der alle wissenschaftliche Bildung berflssig, ja verdammlich sei. In diesen unklaren Vorstellungen, welche die Massen aufregten, berhrte er sich mit den Schwrmern, die in Zwickau (a. d. ob. Mulde) aus ihrer Mitte 12 neue Apostel bezeichnet hatten; von dort vertrieben, hatten dieselben sich Ende 1521 in Wittenberg eingestellt und trieben hier ihr Wesen fort (die sogen. Aflt' i {irtvk
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer