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1. Das Mittelalter - S. 202

1889 - Gotha : Perthes
202 gelischen) Kirchenliede aus; das I. 1524, in dem Luther') die erste kleine Sammlung christlicher Lieder herausgab, kann als Geburtsjahr des-selben bezeichnet werden. Neben der (deutschen) Predigt des Geistlichen bildete fortan der Gesang der Gemeinde den evangelischen Gottesdienst. Um dem Fortschreiten der Reformation Einhalt zu thun. traten endlich auf Einladung des Erzherzogs Ferdinand die oberdeutschen Kirchen-frsten und die Herzge von Baiern zu Regensburg zusammen (1524); die Verfolgungen, welche sie darauf gegen die Lutheraner begannen, trugen dazu bei. dem neuen Aufruhr der oberdeutschen Bauern (vgl. S. 193. 3), die zunchst nur durch die soziale Not getrieben wurden, religis - kirchliche Frbung zu geben. Her Bauernkrieg. Der Aufstand der Bauern erhob sich im I. 1524 im sdl. Schwaben und ergriff 1525 den ganzen schwbischen und frnkischen Stamm, ^n 12 Artikeln forderten sie u. a. die Freiheit der Jagd und des Fischfangs, Aufhebung der Leibeigenschaft2) und der Fronen, freie Wahl der Prediger und Verkndigung des wahren Glaubens. Mit Tod und Vernichtung bedrohte man alle, die sich jenen Forderungen nicht anschlssen; je gewaltiger die Bewegung wurde, um so khner erhoben sich die Plne; der Heilbronner Entwurf (Mb. am mittl. Neckar, oberhalb der Mndung des Kochers) fatzte eine Um-aestaltuna des gesamten Reiches ins Auge (Einziehung des geistl. Besitzes, Aufhebung der weltl. Frstenmacht. Abschaffung der Zlle und Steuern, Einheit-lichkeit des Maes und der Mnze u. a.). Der Aufruhr trat m eine neue Entwicklung, als er Thringen ergriff; hatte Htz und Rachsucht |tch bereits in vielen Frevelthaten entladen, so verband sich nun mit der Zerstrungswut des groen Haufens die Schwrmerei Thomas Mnzers, der als Apostel der allgemeinen Freiheit in Mhlhausen den Krieg gegen die gotzendieneri-schen Fürsten und falschen Propheten predigte; zwischen Harz _ und Thringen begann man die Klster und Schlsser zu verwsten; aus einer allgemeinen Vernichtung sollte nach gttlicher Eingebung das neue himmlische Reich entstehen. Luther, der anfangs durch Belehrung auf die Bauern einzuwirken 1 uchte, rief nun die weltliche Gewalt auf .. wider die mrderischen und ruberischen -Lauern . Bei Frankenhausen (sdstl. von Nordhausen, unweit der Unstrut) wurden Mnzers schlechtbewaffnete Haufen durch die Heere des hessischen Landgrasen und der benachbarten Fürsten niedergeschlagen (1525); im S. machten des. der Hauptmann des schwbischen Bundes, Truchsetz von Waldburg, und die Kurfrsten von Trier und der Pfalz dem Aufstand ein Ende. Die Bauernschaft sank nun erst vollends in Unfreiheit. Der Bauernkrieg galt, wie in England zur Zeit Wicufs, den Anhngern der katholischen Kirche als Frucht der religisen Neuerung; heftiger begannen 1) Von den vorhandenen deutschen Kirchenliedern hob Luther nur drei als zum Gebrauch vttnend aus darunter das alte Pfingstlied Nun bitten wir den heiligen Geist . 2) So'heit der Zwangsdienst des an die Scholle gebundenen erbunterthanigen Bauern die Gewalt des Herrn uerte sich auch in dem (Rraangs -) Gesindedienst A Kmder, der Aeiratsiiufrei&eit dem unerblichen Grundbesitz. Die volle Leibeigenschaft (Sklaverei), wo nach der ewzeln'e erwerbsnnfhig ist und Ii eine Sache (unabhngig vom Gruud und Boden) verkauft werden kann, ar gewi selten.
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