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1. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
f 32 Die Zeit der fränkischen Herrschaft. § 24. Kultur des üflam. Innerhalb eines Jahrhunderts hatten die Araber ein Reich erobert, das sich durch drei Weltteile erstreckte; aber sie verstanden es auch, dieses gewaltige Reich mit großer Klugheit zu ver-. walten. Milde und duldsam behandelten sie die unterworfenen Völker. ^Verkehr"d re9er Handelsverkehr verband den äußersten Osten mit dem äußersten er c r' Westen, gefördert durch große Verkehrsstraßen. Handwerk und Industrie (besonders Webereien x) und Waffen) gelangten zu hoher Blüte, neue blü- hende Städte (Kairo, Basra, Cordova) entstanden, andere wurden dnrch den Handel groß und reich (Damascus, Bagdad). Die arabische Sprache wurde eine Weltsprache. Solange die Araber als Nomaden in den Wüsten Arabiens umherschweiften, kauu von einer höheren Knltnr keine Rede sein; aber als die Herren des großen Weltreiches nahmen sie die Kultur der unterworfenen Völker in sich auf und verarbeiteten sie selbständig. So bildete sich eine eigenartige, reiche Kultur, die den Charakter des Wüsteubewohuers nicht verleugnet, blühende Überschwenglichkeit und einseitiges Verstandesgrübeln. Poesie. In der Poesie schufen sie neben phantastischen Märchen („Tansend und eine Nacht") und kunstvollen lyrischen Dichtungen Sprichwörter, Fabeln, Parabeln u. a., in der Baukunst Moscheen, von außen kahl, nüchtern, im Innern überreich geschmückt, und Paläste (Alhambra in Granada, Alkazar in Die Moschee. Cordova). Die Moschee besteht aus einer geräumigen, von Säulen durchzogenen Halle mit der nach Mekka gerichteten Gebetsnische. Die Halle öffnet sich an einer Seite zu einem viereckigen Hof mit einem Brunnen (Waschungen). Neben der Moschee sind ein oder mehrere Minarets, von deren Galerie die Gebetsstunden abgerufen werden. Oft besteht die Anlage nach Art der byzantinischen Kunst ans einem zentralen Kuppelbau. Charakteristisch sind die Spitz-, Huseiseu- und Kielbogen, an den Decken oft nischenartige Gewölbkappen (Stalactiten). Alle Wände sind mit Ornamenten bedeckt. Die Ornamentik zeigt eine unerschöpfliche Fülle reizender Formen, vielfach schematisierte Gestalten der Tier- und Pflanzenwelt oder reich verschlungene geometrische Figuren (Arabesken). Malerei und Bildhauerei konnte sich nicht entwickeln, da der Koran Darstellungen des menschlichen Körpers verbot. Wissenschaft. In der Wissenschaft beschäftigten sich die Araber vornehmlich mit Mathematik2), Astronomie, Geographie, ferner mit Natnrwiffenfchaften (Chemie) und Medizin. Als Richtschnur für den Glauben, aber auch für die Sitten und Gebräuche des Lebens dient der in 114 Kapitel (Suren) eingeteilte Koran. Er enthält die Lehren und Verordnuugeu Mohammeds, die nach feinem Tode gesammelt und willkürlich zusammengestellt wurden, woraus sich zahllose Wiederholungen und vielfache Widersprüche erklären. *) Barchent, Musselin, Damast. 2) Die Ziffern haben sie von den Indern übernommen.
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