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1. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
38 Die Zeit der fränkischen Herrschaft. Grundgedanke einer allgemeinen Volksschule ausgesprochen, wenigstens für die religiöse Unterweisung. Zur Hebung des Kirchengesanges führte er den gregorianischen Ehoral ein, er liess Sänger aus Italien kommen und richtete eine Sänaer-schule in Metz ein. ^U£tlbei. 0) Er selbst war eifrig bestrebt, im Kreise der gelehrtesten Männer jener Zeit, die er zu einer Art Hofakademie zusammenberufen hatte, die Lücken seiner Bildung zu ergänzen. Im Mannesalter lernte er noch das Schreiben. Die enge Verbindung mit dem christlichen Rom führte auch zu einer Renaiffance des klaffifchen Roms im Frankenreiche, die bei den Langobarden und Angelsachsen schon früher begonnen hatte. Karl förderte diese klassische Richtung. Ihr Hauptvertreter war der Angelsachse Alkuin, der Vorsteher der Hofschule und später Abt des Klosters in Tours; ferner gehörten ihr an Paulus Diaconus, der eine Geschichte der Langobarden und der Bischöfe von Metz schrieb, Petrus von Pisa, Angilbert, aus den zwei epische Gedichte zurückgeführt werden, und Einhard, der eine vita Caroli verfaßte. Die Dichtung und Geschichtschreibung schließt sich eng an die klassischen Vorbilder an. Diese christlichklassische Richtung ist die Grundlage der mittelalterlichen Bildung. Kunst. d) Auch in der Kunst nahm er Italien zum Vorbild. Von seinen Palästen (Ingelheim, Nymwegen usw.) ist uns freilich nichts erhalten als die Palastkapelle in Aachen im Schiff des Münsters, die nach dem Muster von S. Vitale in Ravenna gebaut ist. Ein mittleres Achteck mit einem 16 Zeitigen Umgang ist überdacht von einem achtteiligen Gewölbe nach Art einer Kuppel. Säulen u. ct. brach man aus römischen Palästen und verwandte sie beim Bau. Eine hohe Blüte erreichte die Elfenbeinschnitzerei. Smachemrd Trotz seiner Vorliebe für die höhere Kirnst des Südens wandte er Dichtkunst, doch auch der deutschen Sprache und Dichtkunst seine Aufmerksamkeit Zu. Er ließ die deutschen Heldenlieder sammeln und ausschreiben, eine deutsche Sprachlehre bearbeiten und gab den Monaten und Himmelsgegenden deutsche Namen. § 29. Knrls Sorge für die wirtschaftliche Entwicklung. Um die größere Bevölkerung ernähren zu können, mußte der Acker gründlicher ausgenutzt werden. So wurde die Dreifelderwirtschaft allgemein. Andererseits wurde das Ackerland durch Rodungen vergrößert. Die Wald-nutzung, die bisher die Gemeinde gehabt Hatte, nahmen der König und die Grundherren in Anspruch. Die Bewirtschaftung der ausgedehnten königlichen Güter bot besondere Schwierigkeiten. Die Verwaltung derselben regelte Karl eingehend durch das capitulare de villis, das ein Muster für den Betrieb des Großgrundbesitzes wurde. Der Verwalter des Gutes (fiscus oder villa) mußte genau Buch führen und alljährlich Zu Weihnachten Rechnung ablegen. Besondere Aufmerksamkeit wandte der König dem Anbau des Weines zu.
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