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1. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
76 Die deutsche Kaiserzeit. Friedrich erkannte die päpstliche Lehnshoheit über Sizilien an, dagegen begünstigte Innocenz seine Wahl zum deutschen König, die 1212 in Mainz erfolgte. Trotz der festen Stellung, die Otto in Deutschland sich erworben hatte, gewaun der junge Hohenstaufe namentlich in Mittel- und Süd- deutschlaud zahlreiche Anhänger. Der französische König Philipp August unterstützte ihn mit Geld. Die Entscheidung iu dem wieder beginnenden ^»oudine?1 Bürgerkrieg wurde durch den Sieg Philipp Augusts über das euglisch- 1214. welsische Heer bei Bouvines (bei Lille) herbeigeführt. Otto zog sich nach l0i2?8td§ d^fer Niederlage auf feine braunschweigischen Besitzungen zurück und starb 1218 auf der Harzburg. Friedrich dagegen wurde 1215 zum zweiten Male gewählt und gekrönt (in Aachen) und nun allgemein anerkannt. Ännocenziii. § Ho. Innocenz Hi. In dieser Zeit der Wirren saß aus dem 1216 § päpstlichen Stuhle Innocenz Iii., aus dem Geschlechte der Grasen von Segni, der sich ebensosehr durch glänzende Geistesgaben und umfassende theologische und juristische Kenntnisse als durch eine unbeugsame Festigkeit des Willens auszeichnete. Kaum 37 Jahre alt wurde er zum Papste gewählt; durchdrungen von der hohen Würde seines Amtes suchte er die Bestrebungen Gregors Vii. durchzuführen, cen^iii als a) Als Stellvertreter Gottes trat er als höchster Sitten Wächter, Sitten- aber auch als oberster Schiedsrichter in allen politischen Streitigkeiten to®^iebs=nt’ aus. Den König Philipp August von Frankreich, der seine Gemahlin richter. verstoßen und in ein Kloster verwiesen hatte, zwang er, seine Gemahlin wieder■ aufzunehmen, den König Alfons von Leon, seine Ehe wegen zu naher Verwandtschaft zu trennen. Johann ohne Land, der Bruder und Nachfolger von Richard Löwenherz, der die Freiheit der Bischofswahl beseitigen wollte und die Geistlichen verfolgte, mußte fein Reich, um es sich zu sichern, vom Papste als Lehen nehmen. Als Schiedsrichter trat der Papst nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern (Portugal, Ungarn, Norwegen) bei Streitigkeiten auf. In Italien erweiterte er den Kirchenstaat von einem Meere zum andern durch Besetzung des Herzogtums Spoleto und der Mark Ankona. Um die Hoheit des Papstes in Mittelitalien zu sichern, suchte er die Bereinigung Siziliens mit Deutschland zu verhindern. Constanze, die Witwe Heinrichs Vi., kam seinen Plänen auf Trennung Siziliens von Deutschland entgegen, erkannte die Lehnshoheit des Papstes an und ließ ihren dreijährigen Sohn Friedrich zum König von Sizilien krönen. Nach dem Tode der Kaiserin übernahm Jnnoeenz die Vormundschaft. Schweren Herzens stimmte er der Bewerbung seines Mündels um die deutsche Krone zu; immerhin hoffte er vou ihm mehr Entgegenkommen als von dein rücksichtslosen Welfen. Friedrich bestätigte ihm die Lehnshoheit über Sizilien und ließ sein einjähriges Söhnchen Heinrich zum König von Sizilien krönen. ' b) Wie Innocenz Iii. nach außen hin die Hoheitsrechte und das Ansehen des Papsttums mit zäher Klugheit zur Geltung brachte, so för-
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