Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der hohenstaufischen Kaiser. 85 wurde nicht erreicht. Wohl wurde das Heilige Land erobert, aber nur etwa Erfolg. 100 Jahre behauptet. Auch die Vereiuiguug der Griechen mit der Kirche in dem lateinischen Kaisertum war nur von sehr kurzer Dauer. Der Austurm der Türken auf Europa wurde freilich eine Zeitlaug aufgehalten, aber das griechische Kaiserreich war zu morsch, um lauge standhalten zu können. Der Grund für den Mißerfolg der Kreuzzüge lag vornehmlich an dem treu- ®rüjeb*füi losen Verhalten der Griechen, die den Kreuzfahrern Steine in den Weg Mißerfolg, warfen, aber auch au dem Verhalten der Kreuzfahrer selbst. Schwerer als die Eroberung war die Behauptung des Landes. Das üppige Lebeu des Orients verdarb die strengen Sitten der Fürsten und Herren, die aus idealer Begeisterung dorthin gekommen waren. Nur wenige blieben dauernd im Lande, Ritter oder Kaufleute, die sich schnell Macht oder Reichtum erwerben wollten. Auf die große Masse der Bevölkerung, die mohammedanisch blieb, hatten die Eroberer gar keinen Einfluß. Zank und Unfriede der christlichen Herren erleichterten den Mohammedanern ebenso die Wiedereroberung, wie früher die Streitigkeiten der mohammedanischen Fürsten die Eroberung des Landes durch die Christen begünstigt hatte. c) Von viel größerer Bedeutung als für das Heilige Land wurden die Kreuzzüge für das Abendland selbst. Die Seele aller Unternehmungen waren die Päpste, die alle^as^ christlichen Völker und alle Stande immer wieder zu heiliger Begeisterung entflammten. Kaiser und Könige traten in den Dienst der Idee, die von ihnen verkündet wurde; so gewann das Papsttum, das den Investitur-streit glücklich beendet hatte, eine hohe politische Macht. Mancherlei Schenkungen vermehrten den Reichtum der Kirche. Anderseits brachte der Verkehr mit Mohammedanern, die sich sogar öfter durch hohe sittliche Tugenden vor manchen Christen auszeichneten, Zweifel an der Glaubenslehre der Kirche. Die christlichen Völker, die für denselben Gedanken kämpften, Die Völker, traten einander näher. Eng verbunden fühlten sich namentlich die Ritter, die durch Erziehung und Lebensweise sich von den anderen Ständen abhoben, so daß die deutschen Ritter den französischen und englischen näher standen als ihren eigenen bürgerlichen Landsleuten. Anderseits machte sich bei manchen Unternehmungen ein nationaler Gegensatz bemerkbar. der zu offenen Feindseligkeiten führte. Das Streben nach einem hohen, idealen Ziele förderte die geistigen 1jiit^t8um und sittlichen Kräfte aller Stände. Die höchste Blüte erlangte das Rittertum, das bis dahin roh und ungebildet seine Kraft nunmehr für den Glauben einsetzte, sich an feine Sitten gewöhnte und die Kunst, namentlich die Dichtkunst, pflegte. Reiche Anregung gewann die Dichtkunst durch die gegenseitige Erzählung der Helden- und Sagenstoffe der verschiedenen Völker, sowie durch die Taten der Ritter selbst.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer