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1. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Kaiser aus dem Hause Böhmen-Luxemburg. 111 Bischöfe und Gesandte fast aller Fürsten und Völker des Abendlandes einfanden. Das. Konzil wählte einen neuen Papst, der von den meisten Völkern anerkannt wurde. Als dieser bald darauf starb, folgte ihm Johann Xxiii; da aber die beiden Gegenpäpste ihre Ansprüche nicht aufgaben, wurde die Verwirrung noch größer. Um sie zu beseitigen, berief Johann Xxiii. auf Betreiben Sigismunds ein neues Konzil Konstanz. 1414-18. Neben dem Konzil, das einen großen Reichstag der Christenheit darstellte, tagte in der kleinen deutschen Stadt auch ein deutscher Reichstag. Außer Johann Xxiii. und Sigismund versammelten sich in Konstanz fast alle Kardinäle, mehrere Hundert Bischöfe und Äbte, Gesandte der meisten christlichen Völker, Vertreter der Universitäten, zahlreiche deutsche Herzoge, Fürsten, Grafen und Ritter; die Gesamtzahl aller Fremdeu soll an 72000 betragen habeu. Um zu verhindern, daß Johann Xxiii. und die Italiener, die sehr zahlreich erschienen waren, einen zu großen Einfluß ausübten, wurde festgesetzt, daß nicht nach Köpfen, sondern nach Nationen (deutsche, französische, englische, italienische, spanische) abgestimmt werden sollte. 1. Die wichtigste Aufgabe des Konzils war die Beilegung v Schismas. Der in Rom wohnende Papst legte freiwillig sein Amt nieder, die beiden andern wurden für abgesetzt erklärt. Die Kardinäle und die Vertreter der fünf Nationen wählten sodann Martin V., der aus der vornehmen römischen Familie Colonna stammte und sich durch Sitteu-reinheit, Klugheit und Gelehrsamkeit auszeichnete. Damit war die größte Krisis, die die katholische Kirche je durchgemacht hat, beendet. 2. In der Zeit der Wirren hatten die Päpste vielfach geistliche Ref01" Ämter gegen Zahlung von Geld verliehen; sie beanspruchten bei Neu= mtapite besetznng von Bistümern die Einkünfte des ersten Jahres (Annaten); fürm^ia Befreiung von kirchlichen Vorschriften. Verleihen von Ablässen usw. mußten bestimmte Summen bezahlt werden. Diese Forderungen erregten viel Unwillen; deshalb verlangte man eine reformatio in capite; daran schloß sich der Wunsch einer reformatio in membris, da namentlich die Sitten des höheren Klerus manchen Anstoß erregten. Über diese Reformbestrebungen konnte auf dem Konzil keine Einigung erzielt werden, daher zog Martin V. es vor, die Wünsche der einzelnen Nationen durch besondere Konkordate zu erledigen. 3. Waren diese Bestrebungen nur gegen die drohende Verweltlichung Johann der Kirche gerichtet, so griffen andere auch die kirchliche Lehre an. Der Professor der Universität Oxford John Wiclif verwarf den Primat be§(t 1334., Papstes, die Transsubstantiation und die Tradition. Diese Gedanken griff der Professor der Prager Universität Johann Hus auf. Er betoute ferner scharf die Prädestination und den Satz, daß man der obrigkeitlichen Gewalt (geistlichen und weltlichen) nicht zu gehorchen brauche,
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