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1. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
112 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschaften. solange sie im Stande der Todsünde sei. Im Gegensatz zu Hns ver- traten die deutschen Professoren in Prag den kirchlichen Standpunkt. Da setzte Hus beim König Wenzel durch, daß von den vier Stimmen der vier vorhandenen Nationen der Universität (bayrisch, sächsisch, polnisch, czechisch) die Czechen drei Stimmen erhielten. So mischte sich mit dem religiösen Streit der nationale. Die deutschen Professoren und Studenten dttuniver? ^en aus Prag nach Leipzig und gründeten dort eine neue deutsche Univer-tät Leipz'ig' sität. Das Konzil verwarf die Lehren von Wiclif und Hus. Hus. dem 1409. Sigismund Sicherheit auf der Reise und freies Gehör zugesichert hatte, war selbst nach Konstanz gekommen. Das Konzil, als höchste Instanz der Christenheit, verlangte von ihm einen Widerruf seiner Lehren, die es to0"B öi§ ketzerisch bezeichnete. Als Hus sich weigerte, wurde er der weltlichen v)°i4i5.U Obrigkeit übergeben. Er mußte den Scheiterhaufen besteigen. Das Konstanzer Konzil zeigt die Auflösung der politisch-reli-giösen Einheit, die sich bisher an die Idee der beiden Schwerter geknüpft hatte; an die Stelle des Kaisers, des höchsten weltlichen Herrschers, treten die Könige der verschiedenen nationalen Staaten, die sich selbständig entwickelt hatten. In der katholischen Kirche suchte eine starke Strömung an die Stelle des Papstes ein regelmäßig wiederkehrendes Konzil als Oberhaupt der Kirche einzusetzen, der Papst sollte nur die Beschlüsse des Konzils ausführen. Als aber die Folgezeit lehrte, daß eine Kirchenversammlung die Kirche nicht leiten konnte, wurde dieser Gedanke völlig ausgegeben und allgemein wieder anerkannt, daß der Papst seine Gewalt nicht von der Kirche, sondern von Christus erhalten habe und daher von niemand, auch nicht von einem Konzil gerichtet werden könne. Erst die Reformation verwarf im Anschluß an Wiclif und Hus (Vorreformatoren) den Primat des Papstes. hu. c) Während seines Aufenthaltes in Konstanz übertrug Sigismund Friedrich j)em Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Geschlechte der Hohenzollern, den er schon vorher zum obersten Hauptmann der Mark Kurmrstvon Brandenburg ernannt hatte, die Kur- und Erzkämmererwürde; die seier-burg liehe Investitur fand zwei Jahre später auch in Konstanz statt. 30.4.1415. Als wenige Jahre darauf die Assanier im Kurfürstentum Sachsen vmr"wen ausstarben. verlieh Sigismund die Kur dem Markgrafen Friedrich dem Kurfürst von Streitbaren von Meißen aus dem Hause Wettiu. ^1423? d) Die Böhmen waren über die Verbrennung ihres Landsmannes Hus Hussiten- heftig erbittert; sie verlangten die Austeilung des hl. Abendmahls unter 1419-1434 beiden Gestalten (Utraquisten), vertrieben die Priester, die das verweigerten, und plünderten Kirchen und Klöster. Als der König Wenzel dagegen vorging, brach eine offene Empörung aus; das Rathaus wurde gestürmt, die Ratsherren stürzte inan aus den Fenstern. Die Aufregung über diese Tat führte den Tod Wenzels infolge eines Schlaganfalls herbei; sein Erbe war Sigismund; aber die Böhmen weigerten sich, ihn als König anzuerkennen. Neben
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