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1. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
126 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschaften. tigert Schriftsprache traten die dialektischen Eigentümlichkeiten der einzelnen Landesteile. c) Schulen und Universitäten. Während des ganzen Mittelalters wurden die Schulen als eine Einrichtung der Kirche, die sie ge-fchul-n.gründet hatte, angesehen. Die ältesten Schulen sind die Klosterschulen (Lateinschulen); ihre Aufgabe war in erster Linie, den Nachwuchs des Klosters heranzubilden (pueri oblati); daneben aber gab es auch Laienschüler (äußere Schule). Die Mädchen erhielten ihre Bildung in Nonnenklöstern. Für die Heranbildung von Weltgeistlichen gründeten die Bi-Domschulen.schöfe meist bei den Dorn- oder Stiftskirchen Dorn- oder Kathedral-schulen. Die Lehrer waren Geistliche, die nach einer bestimmten Regel (des Hl. Cbrodegang) zusammen lebten. Der Unterricht knüpfte an die römischen Schriftsteller, die von den Mönchen eifrig abgeschrieben wurden, schrien.an. Der Versuch Karls des Großeu, an allen Orten Pfarr- oder Volksschulen einzurichten, hatte keinen dauernden Erfolg. Der Niedergang der Benediktinerklöster im 12. Jahrhundert blieb nicht ohne Einfluß auf das Schulwesen. Das Rittertum, das körperliche und höfische Ausbildung in den Vordergrund stellte, war der wissenschaftlichen Bildung nicht günstig; die Töchter der Ritter lernten jedoch meist außer Lesen und Schreiben noch Latein und Französisch. Mit dem Emporkommen der Bürgerschaft machte sich in den Städten das Bedürfnis geltend, Schulen einzurichten, die die Forderungen des praktischen Lebens mehr berücksichtigten; deshalb wurden (vielfach unter dem Widerstand der Geistlichkeit) schulen* ■private oder städtische Schreibschulen eingerichtet. Der Rat stellte einen Schulmeister an, der sich einige Schulgefellen nahm. Gleich den Handwerksgesellen zogen diese Schulgefellen oft von vielen „fahrenden" Schülern begleitet auf die Wanderschaft. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts gewarnt der Humanismus Eingang in die Schulen und gestaltete sie vollständig um. Für die Latein-ber@gmter= schulen erlangten die Brüder vom gemeinsamen Leben (Fraterherren) be-herren. sondere Bedeutung. (Bruderhäuser in Deventer, Lüttich, Münster.) Die Univer- Auch die Universitäten waren eine Einrichtung der Kirche; die taten. ge^rer toaren Geistliche. Die Organisation der Universitäten war von der heutigen sehr verschieden. Mit etwa 15 Jahren kamen die Scholaren auf die Universität; sie wohnten mit dem Magister, dem sie sich anschlossen, zusammen. Wenn sie selbst die Magisterwürde erlangt hatten, blieben sie noch zwei Jahre als Lehrer bei der Universität; dann traten sie ins Leben ein oder studierten die höheren Künste, namentlich Theologie. Die erste deutsche Universität wurde von Karl Iv. in Prag eingerichtet; bald folgten Wien (1365), Heidelberg (1386), Cöln (1388), Erfurt (1392) und Leipzig (1409). Gegen die scholastische Richtung, die die Universitäten beherrschte, Humanisten.traten die Humanisten mit scharfem Spott auf; sie wollten an die
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