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1. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
128 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschasten. Klassiker pädagogisch zu verwerten; er weckte den Patriotismus, und förderte die deutsche Sprache (Rudolf Agrikola, Alexander Hegius, Rudolf von Langen, Jakob Wimpseling). Für ihn galt der Grundsatz des Hegius: „Älle Gelehrsamkeit ist verderblich, die mit Verlust der Fröm-Relichlin. luigkeit erworben wird." Der Streit Reuchlins mit den Dominikanern in Cöln gab später den jüngeren Humanisten Veranlassung, in schärfster Weise gegen die Kirche und kirchliche Einrichtungen vorzugehen (Erasmus von Rotterdam. Ulrich von Hutten). Im Gegensatz zur Scholastik, die den Glauben zum Wissen machen wollte, ging man ohne die Voraussetzung des Glaubens an die Gegenstände des Wissens heran. So führte der Humanismus auf wissenschaftlichem und kirchlichem Gebiet tiefgreifende Änderungen herbei, legte den Grund zur freien Wissenschaft und bereitete den Boden für die Reformation. €rfbe§Unfl 0) Die Erfindung des Buchdrucks. Daß die Bildung nicht Buchdrucks mehr ein Vorrecht der Geistlichkeit und eines engen Kreises Gelehrter um uw. b^bb, sondern in weite Volkskreise eindrang, ist das Verdienst des Main-^2ohanttg zers Johann Gensfleisch genannt Gutenberg. Er goß die Lettern 'einzeln aus Erz. so daß man sie beliebig zusammensetzen konnte, und fand eine brauchbare Druckerschwärze. Die erste lateinische Bibel wurde 1455 gedruckt. Als Material uahm man später statt des Pergaments aus Leinen angefertigtes Papier. Die anfangs geheim gehaltene „deutsche" Kunst verbreitete sich schnell, als die Mainzer Druckerei bei der Eroberung der Stadt durch den Erzbischof Adolf von Nassau zerstört wurde und die Gehilfen in andere deutsche Städte, ja bis Rom und Paris flohen. § 86. Die Umgestaltung des Beerweiens und der Ritterftand. Schon die Kreuzzüge, mehr noch die Kämpfe der Hussiten und der Schweizer Bauern hatten gezeigt, daß die schwer gepanzerten Ritter, die gewöhnt waren, einzeln zu kämpfen, dem wuchtigen Massenangriff selbst schlecht bewaffneter, aber geschickt geführter Scharen nicht gewachsen waren. Je mehr sich zudem die Ritter bei dem Schwinden des Lehnsstaates ihrer Söldner-Lehnspflicht entzogen, um so mehr gingen die Fürsten dazu über, Söldner anzuwerben. Die reich gewordenen Städte bildeten zum Schutze ihrer Stadt ihre Bürger iu den Waffen ans und nahmen im Falle der Not auch Söldner in ihren Dienst. Diese Umgestaltung des Heerwesens wurde des^©chieb-durch die Erfindung des Schießpulvers vollendet. Schon in der Mitte Pulvers, des 14. Jahrhunderts benutzte man das Pulver, um aus schweren eisengeschmiedeten kurzen Mörsern Steine bei Belagerungen von Städten und Burgen zu schleudern. Größere Treffsicherheit erzielte man durch lange Kanonen (Donnerbüchsen), die ans der Schlacht bei Crecy (1346) erwähnt werden. Erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts ging man dazn über, diese so weit zu verkleinern, daß ein einzelner Mann sie handhaben konnte (Hakenbüchsen, Musketen).
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