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1. Geschichte des Mittelalters - S. 160

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
160 Die Zeit der religiösen Kämpfe. von dem Throne Schwedens verdrängt, der aber nie auf seine Ansprüche verzichtet hatte. Als Gustav Adolf Polen angriff, fand Sigismund Unterstützung bei seinem Schwager, dem Kaiser Ferdinand. Die Absicht Wallensteins, sich an der Ostsee festzusetzen, drohte alle Pläne Gustav Adolfs zu durchkreuzen. Er erkannte klar, daß sein gefährlichster Gegner der Kaiser war. Durch Vermittlung Frankreichs, des alten Erbfeindes Habsbnrgs, schloß er mit Polen Frieden und benutzte geschickt die Mißstimmung in Deutschland gegen den Erlaß tes Restitutionsedikts und die Übermacht der Zentralgewalt zu einem Vorstoß in Deutschland. Zu den politischen Erwägungen kamen religiöse. Selbst tief religiös veranlagt, sah er mit Schrecken, daß der Kaiser seine gewaltige Macht ' zur Unterdrückung des Protestantismus benutzte. Ein Krieg gegen den Kaiser war also zugleich ein Kampf um -religiöse Ideale. Auch persönliche Gründe wirkten mit. Seine Verwandten, die Herzoge von Mecklenburg, waren geächtet und seine Gesandten, die für sie eintreten sollten, zu den Friedensverhandlungen in Lübeck nicht zugelassen worden. Landung in b) Ende Juui 1630 landete Gustav Adolf in Pommern mit einem 3unt'i63o. ausgezeichneten, in den Kriegen mit Dänemark, Rußland und Polen geschulten Heere, das bald durch vereinzelte Haufen Christians und Mansfelds gewaltig anwuchs. Die deutschen Fürsten, auch die Protestanten, betrachteten seinen Einfall mit großem Mißtrauen. Vorsichtig, stets bedacht, seine rückwärtigen Verbindungen zu sichern, rückte Gustav Adolf vor, am Ende des Jahres hatte er Pommern eingenommen und sich darin festgesetzt. Die führenden protestantischen Fürsten, Kursachsen und Kurbrandenburg, beriefen einen Fürstenkonvent nach Leipzig, der eine neutrale Stellung einzunehmen beschloß. Gustav Adols sah sich nach neuer Hilfe um, er Vertrag zusallh sie bei Richelieu, der ihm im Vertrage von Bärwalde eine jähr-arwa e. ^oße Geldunterstützung versprach. Seinen Schwager, den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, brachte er durch Drohungen endlich dahin, daß er ihm die Festungen Küstrin und Spandau einräumte; die Stadt Frankfurt a. O. erstürmte er. Nur einzelne deutsche Fürsten (Heffen-Eroberung Eassel, Weimar), sowie die Stadt Magdeburg, die sich weigerte, das B^631^ Restitutionsedikt durchzuführen, erklärten sich offen für ihn. Daher rückten Pappenheim und Tilly vor Magdeburg und eroberten es nach langer Belagerung. Bei dem Sturm ging die Stadt in Flammen auf1). Von Magdeburg zog Tilly nach Kursachsen; sein unkluges Bestreben, den Kurfürsten durch Brandschatzungen zu zwingen, seine Neutralität aufzugeben und sich dem Kaiser anzuschließen, hatte das Gegenteil zur Folge. Johaun Georg vereinigte seine Truppen mit den schwedischen, die durch Ersatz aus der Heimat und englische Hilfstruppen verstärkt waren. Nachdem Gustav Adolf durch einen Vormarsch auf Berlin Georg Wilhelm zu einem. Bündnis S) Nicht durch die Schuld Tillys, der durch die Zerstörung der Stadt seine beste Stütze gegen Gustav Adolf verlor.
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