Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
14 Die gotische Kunst. ist, hält Meister Erwin (von Steinbach) die Horizontalteilungen und die Statuengalerien der französischen Gotik bei, legt aber ein feines, luftiges, vertikal aufsteigendes Maß- und Stabwerk davor und sucht so die deutsche Bauweise mit der älteren zu verbinden. Don den Türmen ist der nördliche vollendet (ein Achteck, an das sich vier nur aus Stabwerk gebildete Türmchen anlehnen)! später setzte Johann Hültz aus Köln (1439) eine Helmspitze darauf, die sich in acht Stufen nach oben hin verjüngt. Don dem Dome zu Köln, zu dem der Erzbischof Konrad von Hochstaden 1248 den Grundstein legte, wurde zuerst der (Thor durch Gerhard von Rill und seinen Sohn Johannes fertiggestellt; später ging der Bau nur langsam voran und blieb im Ansang des 16. Jahrhunderts völlig liegen. Dem tatkräftigen Eingreifen Friedrich Wilhelms Iv. ist es zu verdanken, daß die Arbeit 1842 wieder aufgenommen wurde; das gewaltige Werk wurde 1880 vollendet. Für den Grundriß diente die Kathedrale von Amiens als Vorbild; die jetzt nach den alten Plänen vollendete Fassade weicht jedoch von den französischen Mustern vollständig ab, die Horizontallinie verschwindet, alles strebt in reichen Formen von vollendeter Schönheit in strenger Harmonie nach oben. Das Münster zu Freiburg im Breisgau, dessen Querschiff aus dem 12. Jahrhundert stammt, an das später das Langhaus und zuletzt der (Thor angebaut wurde, ist besonders ausgezeichnet durch den Turm der Westfassade, der sich allmählich verjüngt und in einen wundervollen, durchbrochenen Turmhelm (den ersten in Deutschland) ausläuft. c) Spätgotik. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts werden die Formen immer zierlicher und willkürlicher. Die Gewölberippen winden sich in kunstvollen Netz- und Sternformen, das Kapitell der Säulen fällt fort, so daß es scheint, als ob die Rippen schon am Erdboden begännen. Kathedrale in Amiens ®a5 Maßwerk setzt sich aus Fischblasen (will- A Gewölberippen. B Kappen, C Dienste, kürllch geschweiften Pässen) zusammen (S. 13). Nell Strebepfeiler,Lstrebebogen. ^Fialen, den dem Fenstermaßwerk erhalten auch die Winter Krabben, s Kreuzblume L'stabwerk, perge, die Rippen und die Pfeilergliederungen reichen L Stafetoerf, M £nformm. s , ' . Lsr , V1 ~ ’ dekorativen Schmuck; an tue Stelle des Spitzbogens tritt oft der Kielbogen. Neben den Pflanzenmotiven verwendet das Ornament geschweifte gezackte Stäbe. Zu hoher Blüte gelangte dieser „style flamboyant“ im nördlichen Frankreich, namentlich in der Normandie. d) Bnckfteinbnu. Im nördlichen und östlichen Deutschland verwandte man in der Regel den Backstein. Form und Größe der Steine verhinderte ein kräftiges Hervortreten der einzelnen Glieder, durch die farbige Glasierung wurden aber oft prächtige malerische Wirkungen erzeugt. Schon bei den romanischen Kirchen führte die Anwendung des Backsteins zu ruhigeren, einfacheren Formen und zu einer Beschränkung des Detailschmuckes. Größer wurde der Unterschied bei der gotischen Bauweise, da es nicht möglich war, die fei cn spitzen Glieder in Backstein wiederzugeben. Das schönste Werk dieser Art ist die Marienkirche zu Lübeck, klar und einfach, von gewaltiger Größe; noch größer ist die Marienkirche zu Danzig; aus dieser Zeit sind auch die Dome von Lübeck und Schwerin, die Marienkirche in Stralsund, Stargart) und Königsberg, sowie die Katharinenkirche in Brandenburg.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer