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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 73

1899 - Breslau : Handel
Friedrich Wilhelm I. 73 jeder Entschädigung zurückforderte und nach Abweisung dieses unbilligen Ansinnens die Feindseligkeiten gegen Preußen selbst eröffnete, ward der friedliebende Friedrich Wilhelm zur Teilnahme am Kriege gegen Schweden genötigt. Die Preußen bemächtigten sich der Inseln Usedom und Rügen und eroberten in Gemeinschaft mit den Dänen und Sachsen nach tapferer Gegenwehr Stralsund. Mittlerweile hatten die Dänen Bremen und Verden erobert, gegen eine Geldentschädigung jedoch an Hannover überlassen, dessen Kurfürst nach dem Tode der Königin Anna (1714) als Georg I. den englischen Thron bestiegen hatte, da er ein Enkel der mit dem Winterkönig vermählten englischen Prinzessin Elisabeth war. Die Schweden waren also ganz aus Deutschland vertrieben. Um sich für seine Verluste zu entschädigen, suchte Karl Xii. das damals den Dänen gehörende Norwegen an sich zu reißen. Aber bet der Belagerung der Feste Frederikshald fand er durch eine Kugel den Tod. Seine Schwester und Nachfolgerin Ulrike Eleonore suchte mit den gegen Schweden verbündeten Staaten Frieden. In demselben behielt Hannover seiney Erwerb. Mit Preußen erfolgte der Abschluß 1720 zu Stockholm. Friedrich Wilhelm erlangte Vorpommern bis zur Peene, zahlte jedoch an das geldbedürftige Schweden noch eine bedeutende Summe. Rußland gewann durch den Frieden von Nystad Livland, Esthland, Jngermanland und Karelien. Schwedens Rolle als Großmacht war ausgespielt. Dafür trat das bisher wenig beachtete Rußland in die Reihe der ersten Staaten Europas ein. Preußen konnte mit dem Ergebnis des Krieges zufrieden sein. Was der Große Kurfürst trotz ruhmvoller Kämpfe nicht erlangt hatte, das war nun geglückt: die Odermündungen waren preußisch. Die Tiirkenlriege Karls Vi. (1716-1718 und 1736—1739). Ein zwischen der Türkei und der Republik Venedig ausgebrochener Krieg wandte sich zum Nachteile der letzteren. Auf Betreiben des Prinzen Eugen schloß der Kaiser mit Venedig ein Bündnis. Die in Ungarn einbringenden Türken wurden vom Prinzen bei Peterwardein zurückgeschlagen. Im Jahre 1717 nahm berselbe nach Besiegung eines Entsatzheeres auch Belgrad. Das Volkslied hat diese That des „edlen Ritters" verherrlicht. Nur der vorzeitige Friede von Passarowitz (in Serbien) hinderte damals das siegreiche Heer, seine Eroberungen bis zum Schwarzen Meere auszudehnen. Der Kaiser begnügte sich mit der Gewinnung des Banats, der kleinen Walachei (am rechten Ufer der Aluta) und dem größten Teil Serbiens. Die beiden letzten Erwerbungen gingen überdies durch einen zweiten Türkenkrieg, den der General von Neipperg leitete, im Frieden zu Belgrad wieder verloren. Die Bergische Angelegenheit und der Polnische Erbfolgekrieg. Die Linie Pfalz-Neuburg, welche 168b die Knrwürde erworben hatte, war zur Zeit Friedrich Wilhelms I. dem Aussterben nahe. Derselbe machte Ansprüche auf Jülich und Berg, da er der zur Nachfolge in der Pfalz berechtigten Linie Sulzbach, die den jüngeren Bruder des aus dem Kleveschen Erbfolgestreit bekannten Wolfgang Wilhelm von Neuburg zum 1720
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