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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 90

1899 - Breslau : Handel
1772 1765 bis 1790 1778 bts 1779 90 Das Königreich Preußen. Bosporus festsetzten. Es drohte zwischen Österreich und Rußland zum Kriege zu kommen. Friedrich der Große wäre in diesem Falle infolge seines Bündnisses mit Katharina Ii. genötigt gewesen, ihr den Beistand Preußens zu leihen. Um einem Kriege auszuweichen, suchte er zu vermitteln und machte den Vorschlag, Rußland möchte den Türken einen billigen Frieden gewähren und durch eine Teilung Polens, dessentwegen ja die Türkei in den Krieg verwickelt worden war, den Ersatz für seine Erfolge am Schwarzen Meere suchen. Während noch hin und her verhandelt wurde, ließ Maria Theresia die Zipser Gespanschaft besetzen, die einst zu Ungarn gehört hatte, seit Jahrhunderten jedoch im Pfandbesitze Polens war. Auf dieses Beispiel hin einigten sich Preußen und Rußland 1772 darüber, welche Gebiete Polens jeder der drei Teilungsmächte zufallen sollten; Österreich trat dem Teilungsvertrage bei. Die Anteile. Rußland nahm den östlichen Teil Litauens in Besitz, an Österreich kam Galizien, an Preußen Westpreußen mit Ausschluß von Danzig und Thorn und der Netzedistrikt. Friedrichs Erwerbung war zwar bei weitem nicht so groß, als die Vergrößerung der beiden anderen Teilungsmächte, kam aber immerhin Schlesien an Flächeninhalt fast gleich. Nunmehr im Besitz von ganz Preußen, nannte er sich König von Preußen. Einen besonderen Wert aber erhielt die neue Erwerbung dadurch, daß durch sie die Lücke zwischen dem preußischen Gebiete an der Elbe und Oder und dem an der Weichsel und Memel ausgefüllt ward. Für die Bewohner der neuen Provinz bedeutete die preußische Besitzergreifung den Beginn einer neuen, glücklichen Zeit. Sie wurden einem Zustande der Gesetzlosigkeit, der Unsicherheit des Lebens und Eigentums entrissen und erfreuten sich fortan aller Segnungen eines geordneten Staatswesens. Der Bayrische Erbfolgekrieg und der Fürstenbund. Nach dem Tode des Kaisers Franz I. wurde sein ältester Sohn Joseph (Ii.) zur deutschen Krone berufen. Maria Theresia nahm ihn zum Mitregenten in den Erblanden an. Der junge Kaiser wollte sein Haus für den Verlust Schlesiens durch die Erwerbung Bayerns entschädigen. Die dort regierenden Wittelsbacher starben Ende 1777 aus. Erbberechtigt war die Linie Pfalz-Sulzbach, die mit Karl Theodor bereits 1742 in der Kurpfalz, in Jülich und Berg zur Herrschaft gelangt war. Aber Joseph Ii. machte auf Grund alter Lehnsrechte der Habsburger auf einen großen Teil Bayerns Ansprüche. Karl Theodor erkannte dieselben willig an. Sein mutmaßlicher Erbe, der Herzog von Pfalz-Zweibrücken, legte gegen die Besitzergreifung jedoch Verwahrung ein. Er konnte sich hierbei auf den Schutz Preußens und Sachsens stützen. Friedrich d. Gr. wollte eine Vergrößerung Österreichs in Deutschland auf keinen Fall zulassen, und so begann 1778 der Bayrische Erbfolgekrieg. Trotz seiner Jahre zog der König noch einmal selbst ins Feld. Er ging mit einem Heere von Schlesien aus nach Böhmen, ein zweites
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