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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 134

1899 - Breslau : Handel
134 Das Königreich Preußen. Gewehre versagten, drehten die handfesten Landwehrmänner die Flinten um und bedienten sich des Kolbens nach Art des gewohnten Dreschflegels. „So flutscht et better!" meinten sie und hieben so wuchtig darauf los, daß der Feind sich nach kurzem Widerstande zur Flucht wandte. Groß war die Freude der Berliner, als die Siegeskunde sie von der Furcht vor einer neuen feindlichen Besetzung befreite. Alle Stände wetteiferten in der Pflege der Kranken und Verwundeten. Nach Oudinots Niederlage blieb Girard auf halbem Wege zwischen Magdeburg und Berlin unschlüssig stehen, bis auch ihn die Preußen angriffen. Von germanischer Kampfeswut erfaßt, schlug am 27. August bei Hagelberg die kurmärkische Landwehr seine halbe Division mit dem Kolben zu einem ungeheuren Leichenhaufen zusammen. Fast die gesamte andere Hälfte geriet in Gefangenschaft. Der Marschall Davout kehrte auf die Kunde von der Schlacht bei Großbeeren rechtzeitig um. Zu den Truppen, welche ihm nachdrängten, gehörten auch die Lützower. In einem Scharmützel, durch welches sie einen feindlichen Wagenzug aufhoben, fiel Theodor Körner bei Gadebnsch in Mecklenburg-Schwerin. Seine Kameraden begruben den früh geschiedenen Dichter unter einer Eiche unweit des Dorfes Wöbbelin. An der Katzbach. Napoleons Scharfblick erkannte in Blücher den gefährlichsten Gegner. Gegen ihn ging er darum nach Beendigung des Waffenstillstandes selbst vor. Blücher zog sich vor ihm langsam bis hinter die Katzbach zurück. Die Nachricht, daß die Böhmische Armee das Erzgebirge überschritten habe und Dresden bedrohe, zwang Napoleon, von der Schlesischen Armee abzulassen. Jedoch nur mit einem Teile seines Heeres eilte er nach Dresden zurück. 100 000 Mann ließ er unter dem Marschall Macdonald am Bober stehen. Blücher merkte den Abzug Napoleons bald daran, daß das Nachdrängen des Feindes schwächer wurde. Er beschloß daraufhin, nun seinerseits angriffsweise vorzugehen. Am 26. August hatte er Befehl gegeben, auf das linke Katzbachufer zurückzugehen, als von den Vortruppen die Meldung kam, daß die Franzosen bereits diesseit des Flusses angelangt waren. Sofort befahl er den Angriff. Mit freudigem Hurra gingen die kampflustigen Krieger trotz des strömenden Regens in die Schlacht. Blüchers lautes: „Vorwärts, vorwärts, Kinder!" befeuerte ihren Mut. Wiederum geschah die Blutarbeit hauptsächlich mit Kolben und Bajonett. Der Feind wurde die Hohlwege hinabgetrieben zu den steilen Ufern der Katzbach und der Wütenden Neisse. Der tagelange Landregen hatte die sonst unbedeutenden Flüsse in reißende Ströme verwandelt. An ihren Ufern stauten sich die weichenden Massen, unter denen die preußischen Geschütze arg aufräumten. Viele Franzosen verloren auch das Leben bei dem Versuche, schwimmend das jenseitige Ufer zu gewinnen. Die Niederlage an der Katzbach kostete dem französischen Marschall den dritten Teil seiner Truppen. Die hitzige Verfolgung führte in den nächsten Tagen die völlige Auflösung seines Heeres herbei. Macdonald mußte seinem Kaiser melden: „Majestät,
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