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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 163

1899 - Breslau : Handel
Friedrich Wilhelm Iv. 163 nieder und traten gegen eine Rente und die Zusicherung der Rechte nachgeborener preußischen Prinzen ihre Länder an die königliche Linie ihres Hauses in Preußen ab?) — 1853 kaufte Preußen von Oldenburg ein Stück Land am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens, der jedoch erst während der nächsten Regierung unter dem Namen „Wilhelmshaven" eröffnet wurde. Preußens Entwickelung in materieller Hinsicht. Während der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. gelangten innerhalb des Preußischen Staates mehrere bereits in früherer Zeit gemachte Erfindungen allgemein zur Einführung: die Dampfmaschine, das Dampfschiff, die Eisenbahn und der elektro- magnetische Telegraph. Dadurch wurden alle Lebensverhältnisse völlig umgestaltet, denn jene Erfindungen sind für die Entwickelung der Menschheit von weit größerer Bedeutung geworden als alle politischen Ereignisse vergangener Jahrhunderte. Die Dampfmaschine. Die ersten Versuche, die Kraft des Dampfes zum Betriebe von Maschinen zu benützen, reichen mindestens bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Doch kam man hierbei lange über den Standpunkt physikalischer Spielereien nicht hinaus. Erst seit 1768 gelang es dem Schotten Jakob 1768 Watt, praktisch wohl anwendbare Dampfmaschinen zu bauen, und er kann darum als Erfinder derselben gelten. Schon Friedrich d. Gr. schickte einen Beamten nach England, der dort die Herstellung und Verwendung der neuen Maschine studieren sollte. Die erste Aufstellung einer solchen im Preußischen Staate erfolgte 1788 in Tarnowitz. (S. 96.) Sie diente zur Bewältigung der Grubenwässer im dortigen Bergwerke. Nur allmählich brach sich der Gebrauch der Dampfmaschine auf den verschiedensten Gebieten Bahn. Man verwandte sie anfangs beinahe nur in Berg-und Hüttenwerken, später an Stelle der Wasser- und Pferdekraft oft auch in Mühlen und Bierbrauereien. Die Erfindung von Arbeitsmaschinen, welche durch Dampfkraft zu betreiben sind, eröffnete ihr in der Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv. ein unabsehbares Feld. Verschiedene Verrichtungen, welche bisher durch Menschenhände besorgt werden mußten, wurden in stetig steigendem Maße von den Maschinen in Ansprach genommen. Während einzelne Gewerbe allerdings zurückgingen, oder doch nur im Großbetriebe leistungsfähig blieben, entstanden Fabriken aller Art. Die Industrie der Staaten des deutschen Zollvereins trat erfolgreich mit der Englands und Belgiens in Wettbewerb. In Elberfeld-Barmen erwuchs ein rheinisches Manchester (mäntschestr), Solingen verdunkelte Lüttichs Ruhm, in Krefeld gedieh die Samt- und Seidenerzeugung zu erstaunlicher Blüte; Krupps Gußstahl-und Geschützfabrik in Essen und Borsigs Maschinenbauanstalt in Berlin erlangten Weltruf. Tausende fanden in den Fabriken Beschäftigung. Der Überschuß der Bevölkerung des platten Landes strömte in die Jndustriegegenden. Dort wuchs die Bevölkerungsziffer überraschend schnell, und es entstanden zahlreiche Großstädte. Da die Fabriken ihre Erzeugnisse in beträchtlichen Massen und mit verhältnismäßig geringen Kosten herstellten, konnte auch der wenig Bemittelte zu dem Besitze jener *) Die Linie Hohenzollern-Hechingen ist 1869 ausgestorben. 11*
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