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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 170

1899 - Breslau : Handel
170 Das Königreich Preußen. Reformen. König Wilhelm und seine Ratgeber, unter denen Be- sonders der Kriegsminister Albrecht von Roon zu nennen ist, erkannten die Mängel des Heerwesens und gingen nnverweilt an deren Beseitigung. Die Zahl der jährlich einzustellenden Rekruten wurde auf 63 000 erhöht und das stehende Heer dadurch auf 200000 Mann gebracht. Die allgemeine Wehrpflicht kam so wiederum annähernd zur Geltung. Auch die Einführung mancher Verbesserungen, besonders einer neuen Schießwaffe, des Zündnadelgewehrs, wurde mit der Heeresvermehrung verknüpft. Der Konflikt. Die Durchführung der Militärreform erforderte trotz aller Sparsamkeit eine bedeutende Steigerung der jährlichen Staatsausgaben. Von einer solchen wollte aber die Mehrheit des Abgeordnetenhauses nichts wissen und weigerte sich, sie zu bewilligen. Hierüber kam es zum Zwiespalt (Konflikt) zwischen der Krone und der Volksvertretung. In demselben war der zum Ministerpräsidenten und Minister des Auswärtigen berufene Otto von Bismarck des Königs vornehmste Stütze; auch das Herrenhaus stand auf seiner Seite. Die Heeresreform wurde trotz allen Widerspruchs aufrecht erhalten. Der König sah voraus, daß die späteren Zeitereignisse sein Verhalten rechtfertigen würden, und hatte sich darin nicht getäuscht. Der Dänische Krieg (1864). Veranlassung. Gegen Ende des Jahres 1863 starb der Dänenkönig Friedrich Vii. kinderlos. Gemäß dem Londoner Protokoll folgte ihm Christian Ix. in der Regierung. Der neue König erließ bei seiner Thronbesteigung eine Verfassung, nach welcher Schleswig von Holstein losgelöst und Dänemark einverleibt wurde. Diese Vergewaltigung der Elbherzogtümer erregte in Deutschland eine lebhafte patriotische Bewegung. Der Bundestag ließ Holstein, das zum Deutschen Bunde gehörte, durch hannoversche und sächsische Truppen besetzen. Der Herzog Friedrich von Schleswig- Holstein - Sonderburg-Augustenburg, der einer Seitenlinie des dänischen Königshauses entstammte und infolgedessen auf die Elbherzogtümer Erbansprüche hatte, wurde in Holstein als Herzog ausgerufen. Schleswigs nahmen sich die beiden deutschen Großmächte Österreich und Preußen an. Sie sahen in der Losreißung dieses Landes von Holstein mit Recht eine Verletzung des Londoner Protokolls und forderten vereint, daß dieselbe rückgängig gemacht werde. Dänemarks Weigerung hatte ihre Kriegserklärung zur Folge. Düppel. Am 1. Februar rückten die Preußen und Österreicher in Schleswig ein. Erstere, je eine Division von der Garbe, vom Iii. (branbenburgischen) und Vii. (westfälischen) Corps, waren in der Mehrzahl. Ihr'feldmarschall Graf von Wränget führte den Oberbefehl. Unter ihm fommanbierte Prinz Friedrich Karl, ein Neffe des Königs, die Preußen, General von Gablenz die Österreicher. Der preußische Kronprinz nahm am Feldzuge teil, ohne ein besonderes Kommando zu führen. Die dänische Armee stand im Dänenwerk. Gegen diese ausgedehnten Befestigungen marschierten die Österreicher,
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