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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 173

1899 - Breslau : Handel
Wilhelm I., der Große. 173 Am 1. Juni 1866 brachte Österreich die Entscheidung über die Zukunft der Elbherzogtümer vor den Bundestag und berief die Stände Holsteins zur Mitwirkung in dieser Angelegenheit ein. Preußen erklärte diesen Schritt als eine Verletzung des Gasteiner Vertrags. Es beauftragte seinen Statthalter in Schleswig, den General von Manteuffel, in Holstein einzurücken und die frühere gemeinschaftliche Regierung wieder herzustellen. Darauf verließ der österreichische Statthalter, General von Gablenz, das Land und ging nach Österreich zurück. Dieses sah den Einmarsch der Preußen in Holstein als Bruch des Bundesfriedens an und beantragte beim Bundestage die Mobilmachung der außerpreußischen Bundescorps. Auf die Annahme des Antrages gab der preußische Gesandte die Erklärung ab, daß seine Regierung den Bund als erloschen betrachte. Der Krieg war hiermit ausgebrochen. Die Parteien. Auf Österreichs Seite standen die deutschen Mittelstaaten, zu Preußen hielt die Mehrzahl der norddeutschen Kleinstaaten. Doch hatte letzteres einen schätzenswerten Bundesgenossen an dem jungen Königreiche Italien, das bei der gebotenen günstigen Gelegenheit den Österreichern Venetien zu entreißen beabsichtigte. Österreich ward hier» durch zu einer Teilnng seiner Streitkräfte genötigt. Es mußte ein Drittel derselben als Sudarmee unter dem Erzherzog Albrecht, dem ältesten Sohne des Siegers von Aspern, nach Italien senden. Den Rest zog der Feldzeugmeister von Benedek in Mähren und Böhmen als Nordarmee zusammen. Preußischerseits führte der greise König Wilhelm selbst den Oberbefehl. Der Chef des Generalstabes, General von Moltke, war sein vorzüglichster Ratgeber. Er hatte den Feldzugsplan entworfen und leitete die Verteilung und Bewegung der Heeresmasten. Besetzung der norddeutschen Mittelstaaten. König Wilhelm ließ ant 15. Juni den Herrschern von Sachsen, Hannover und Kurhessen Neutralität anbieten, falls sie abrüsteten und sich mit einer Neugestaltung Deutschlands unter Preußens Führung und Österreichs Ausschluß einverstanden erklärten. Im Vertrauen auf des letzteren vermeintliche Übermacht wiesen sie jedoch die zur Rettung dargebotene Hand zurück. Schon am nächsten Tage überschritten deshalb preußische Truppen ihre Grenzen. Der General von Beyer, der mit einer Truppenabteilung bei Wetzlar stand, besetzte Kurhessen. Die Armee dieses Landes zog nach Süddeutschland ab; der in seiner Hauptstadt zurückgebliebene Kurfürst wurde als Gefangener nach Stettin gebracht. Der General Vogel von Falckenstein rückte von Minden, der General von Manteuffel von Schleswig-Holstein aus in Hannover ein. Der blinde König Georg V. ging mit der 19 000 Mann starken Armee nach Süden, versäumte es jedoch, rechtzeitig die Verbindung mit den Bayern gewinnen. Bei Langensalza wurden infolgedessen die Hannoveraner am 27. Juni von einer kleinen Abteilung Preußen, mit der die koburg-gothaischen Truppen sich vereinigt hatten, unvermutet angegriffen. Ihre große Überlegenheit an Zahl sicherte ihnen zwar den
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