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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 174

1899 - Breslau : Handel
174 Das Königreich Preußen. Sieg, doch sahen sie sich bereits am nächsten Tage von den Abteilungen Mantenffels und Beyers völlig umstellt und mußten sich ergeben. Die Mannschaften wurden entwaffnet und in die Heimat entlassen; der König und seine Familie zogen sich nach Österreich zurück. Mit der Besetzung Sachsens wurde die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld beauftragt. Ihre Aufgabe war eine leichte, denn der König und das 23 000 Mann starke Heer, das der Kronprinz Albert befehligte, zogen, ohne Widerstand zu versuchen, nach Böhmen ab. Das ganze Königreich, die kleine Festung Königstein ausgenommen, war in wenigen Tagen in den „Händen der Preußen. Die Besiegung Österreichs. Der Aufmarsch. Die Hauptmasse der preußischen Truppen war zum Kampfe gegen Österreich bestimmt. Etwa 250 000 Krieger wurden mit überraschender Schnelligkeit in drei Armeen an der Nordgrenze Böhmens zusammengezogen. Die Elb-armee war in den östlichen Zipfel Sachsens eingerückt. Bei Görlitz sammelte sich die I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl. Im Waldenbnrger Bergland und in der Grafschaft Glatz wurde die Ii. oder Schlesische Armee gebildet, welche den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Führer hatte. Moltkes Plan ging dahin, daß die Armeen getrennt in Böhmen einmarschieren und sich an der oberen Elbe zum Entscheidungskampfe vereinigen sollten. Benedek hingegen erwartete den Einbruch der Schlesischen Armee in Mähren und wurde in seinem Glauben durch das Erscheinen zweier unbedeutenden Streifscharen an der oberschlesischen Grenze bestärkt. Dieser Irrtum und das Unfertige der österreichischen Rüstungen ließen ihn zu keinem angriffsweisen Vorgehen kommen. Art Zahl waren übrigens seine Truppen auch nach der Verstärkung durch die Sachsen den Preußen nur um wenige Tausend Mann überlegen. Der Einmarsch. Am 27. Juni überschritt die Armee des Kronprinzen in drei Heersäulen das Gebirge. Das I. (jetzt ostpreußische) Corps marschierte durch die Laudeshuter Pforte auf Trautenau; die Garde rückte nach Braunau vor; das V. (posensche) und Vi. (schlesische) Corps benützten den Lewin-Nachoder Paß. Die Gebirgsübergänge erwiesen sich unbesetzt. Als aber die Spitze des vom General von Steinmetz befehligten V. Corps das Gebirge hinter sich hatte, sah sie auch schon den Feind zum Kampfe anrücken. Bei Nachod behauptete sie sich mit zäher Ausdauer gegen eine dreifache Überzahl stundenlang und hielt der nachfolgenden Hauptmacht den Paß offen. Diese eilte im Laufschritt herbei. Als die volle Gewalt des Corps zur Entwickelung kam, wichen die Österreicher tfis Thal der Aupa zurück. Durch zwei weitere Gefechte bei Skalitz und Schweinschädel wurden sie in den beiden nächsten Tagen sogar über die Elbe zurückgeworfen. — Unterdessen man zwar das I. Corps am 27. Juni bei Trautenau von Gablenz geschlagen worden und hatte sich nach Schlesien zurückgezogen, aber die Garde hatte am nächsten Tage Trautenau wieder genommen und war nach mehreren für sie glücklichen Treffen bis an die Elblinie vorgedrungen.
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