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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 178

1899 - Breslau : Handel
178 Das Königreich Preußen. Ländererwerbungen Preußens. Österreich trat seine Rechte auf Schleswig und Holstein an Preußen ab, das die beiden Herzogtümer mit Lauenburg zur Provinz Schleswig-Holstein vereinigte. Der König von Hannover, der Kurfürst von Hessen, der Herzog von Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M. verloren ihre Souveränität. Aus den genannten Ländern und kleinen Abtretungen von Hessen-Darmstadt und Bayern wurden die Provinzen Hannover und Hessen-Nassau gebildet. Durch die neuen Erwerbungen erhielt der Preußische Staat eine Vergrößerung von 72000 qkm. Sein Flächeninhalt beträgt seither 350000 qkm. Die besondere Bedeutung des Ländererwerbs beruhte darin, daß durch ihn die Lücke zwischen den östlichen und westlichen Provinzen ausgefüllt, das Staatsgebiet somit zusammenhängend wurde. Auch war es für Preußen von Wichtigkeit, daß es nunmehr über eine weite Küstenstrecke der Nordsee gebot. Der Norddeutsche Bund. Kaiser Franz Joseph erkannte die Auflösung des Deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. Preußen vereinigte sich mit den nördlich vom Main gelegenen deutschen Staaten zum Norddeutschen Bunde. Das Präsidium desselben übernahm der König von Preußen. Er führte den Oberbefehl über die gesamte Militärmacht, welche nach preußischem Muster umgestaltet und mit der preußischen Armee zu einem einheitlichen Ganzen verbunden wurde. Dem Präsidium stand auch die Vertretung des Bundes gegenüber dem Auslande und die vollziehende Gewalt zu. Die Gesetzgebung wurde durch den Bundesrat und den Reichstag ausgeübt. Der erstere bestand aus den Vertretern der 22 Regierungen unter dem Vorsitze des Bundeskanzlers, der letztere setzte sich aus den vom Volke gewählten Abgeordneten zusammen. Mit den süddeutschen Staaten schloß Preußen Schutz- und Trutzbündnisse, welche ihm für den Kriegsfall den Oberbefehl über ihre Streitkräfte sicherten. Das Band der wirtschaftlichen Einigung wurde durch das Zollparlament noch fester geknüpft, in welchem Vertreter der süddeutschen Staaten mit denen des Norddeutschen Bundes an der Gesetzgebung über das gemeinsame Zollwesen zusammenwirkten. Italien war bei der Fortsetzung des Krieges auch nach der Niederlage von Custozza nicht glücklich gewesen. Seine überlegene Flotte wurde von dem österreichischen Admiral Tegethoff bei der Insel Lissa an der Küste von Dalmatien völlig geschlagen. Der Einfall der Freischaren Garibaldis in Welschtirol blieb ergebnislos. Im Frieden zu Wien mußte sich Viktor Emanuel mit dem endgültigen Besitze Venetiens begnügen. 1870/71 Der Deutsch-französische Krieg (1870/71). Mit scheelen Augen blickten die Franzosen auf die großartigen Kriegserfolge Preußens und die werdende Einigung Deutschlands. Durch die ersteren sah das eitle Volk die eigenen Kriegsthaten in
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