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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 15

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Das alte Griechenland und seine Bewohner. 15 Tod stellten die Griechen in ihrem lebensfrohen Sinne als einen sanften Jüngling dar, der als Zeichen des erlöschenden Lebens eine Fackel zur Erde kehrt. Der Götterbote Hßrmes führt die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt, den Hades oder Tartarus. Der Wohnsitz der Götter war der Berg Olymp in Thessalien, der des Apoll mit den neun Musen, d. h. Vorsteherinnen der einzelnen Künste, der Parnaß in Hellas. Die höchste Macht aber schrieben die Griechen dem Fatum zu, d. h. dem unabänderlichen, harten Geschick, welchem keiner entgehen konnte und vor dem auch die Götter sich beugen mußten. Zn bemerken sind noch die religiösen Volksfeste oder Spiele und die Orakel der Griechen. Zu jenen gehören die olympischen, pythifchen, 1 st h mischen und item ei scheu Spiele. Am wichtigsten waren die ersteren, welche alle vier Jahre bei der Stadt Olympia im Peloponnes veranstaltet wurden und stets fünf Tage dauerten. Aus all eit Gegenden Griechenlands strömten Menschen in Menge herbei. Man hielt Wettrennen zu Wagen, zu Roß und zu Fuß, man unternahm Faustkänipfe. Die Sieger wurden mit Lorbeer-kränzen geschmückt und durch Lieber verherrlicht. Diese Spiele haben Veran- lassung zu einer eigentümlichen Zeitrechnung in Griechenland gegeben, wonach mau nach Olympiaden rechnete, welches Zeiträume von vier Jahren waren. — Die Orakel hatten ebenfalls religiöse Beziehung und dienten den Griechen dazu, sich von den Göttern die Zukunft voraussagen zu lassen. Am berühmtesten war das Orakel zu Delphi, in Phocis am Parnnssus belegen. Hier befand sich eine Erdhöhle, aus welcher ein betäubender Dunst quoll, der die ihn einatmenden Menschen in eine Art von Wahnsinn versetzte, so daß sie unverständliche Worte redeten. Über dieser Höhle erbaute man einen Tempel und setzte Priester ein. Eine von deut Dampfe betäubte Priesterin, welche stets Pythia hieß, faß auf etitem Dreifuß über der Erdöffuuua und sprach unter Zuckungen in abgerissenen Lauten, welche die Priester, als von Apollo veranlaßt, zusammensetzten und daraus stets eine doppelsinnige Antwort für die Fragenden bildeten. Eine solche Antwort hieß ein Orakelspruch. — Ein zweites Orakel war zu Dodoua im Laude Epirus, wo Zeus (Jupiter) durch das Säuseln des Laubes der ihm geheiligten Eichen, durch das Rieseln eines Baches u. s. w. vorgeblich die Zukunft offenbarte. 6. Sagen von Helden und Kriegen der Griechen. Als der größte und berühmteste der griechischen Helden gilt Herakles oder Herkules. Er war der Sage nach aus der Verbindung des Zeus mit einer Königin hervorgegangen und 'zeigte schon in der zartesten Kindheit die keimende Heldenkraft dadurch, ‘ daß er zwei Schlangen zerdrückte, welche Hera, des Zeus Gemahlin, tu böser Absicht tu seine Wiege gelegt hatte. Als er erwachsen war, wurden Jagd und Krieg seine liebsten Beschäftigungen. Auf den Befehl des Königs Eurystheus, dem er nach einem Beschlusse der Götter zur Sühne einer Frevelthat dienstbar werden mußte, vollbrachte er zwölf schwere Arbeiten, die von den Dichtern verschieden erzählt und ausgeschmückt worben. Er erschlug mit seiner Keule einen Löwen in dem nemeifchen Walbe auf der Landenge von Korinth, hieb einer Schlange in einem Sumpfe bei Argos ihre vielen Köpfe ab, fing einen ungeheuren Eber lebendig auf den eryniänthischen Gefilden in Arkadien «Peloponnes), reinigte den Stall des Königs Augtas von Elis (Peloponnes), in welchem sich seit 30 Jahren der Dünger von 3000 Rindern angesammelt hatte — in einem Tage, und welches der Heldenthaten mehr waren. Die Sage über den Tod des Herkules entspricht vollkommen dem religiösen Geiste der ältesten Griechen. Er soll von seiner Gattin Dei'aneira aus Unwissenheit durch ein Kleid vergiftet worden fein, und Herkules, der sein Ende herrannaheit fühlte, befahl, daß man ihn aus den Berg Sta bringen und dort lebendig verbrennen solle. Es geschah, und aus dem Feuer stieg der Held, geläutert und entfüudigt, als Halbgott zum Olymp empor. Von den gegen das Ausland gerichteten Unternehmungen des (Kriechen-volkes nennen wir zunächst den Argonäutruzuq angeblich ums Jahr 1250v. Chr. unternommen. Nach einer Sage wollte Phr ixns, der Sohn eines Königs in Thessalien, einst mit seiner Schwester Helle auf einem goldenen Widder über das Meer nach Kolchis (am Oftufer des schwarzen Meeres) fliehen, um
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