Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 37

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Erste Kämpfe der Römer mit den Deutschen. — Hermann. 37 Deutschen nicht, das Recht des Herkommens entschied. Strafen wurden entweder von den Priestern im Namen der Götter ausgesprochen, oder von der Gemeinde festgesetzt, nachdem der Älteste die Sache vorgetragen hatte. Von der Wcliflioit der alten Deutschen weiß man wenig Sicheres. Der oberste Gott war Wodan, bei den Skandinaviern Odin, sonst anch Allfabur (Allvater) und 91 liefst (der alles ist) genannt. Auch verehrten sie noch den Übur, den Gott des Donners charnm Thorstag gleich Donnerstag), Sator, den Gott der Zeit, die Güttin Hertha (Erde), die Freya als Göttin der Liebe und glaubten anch au Dämonen, Elfen und Kobolde. Die verstorbenen Tapferen kamen jenseits in die Walhalla, wo sie täglich wacker kämpften; aber jeden Abend erstanden die Erschlagenen wieder, heilten die Wunden, und Sieger wie Besiegte setzten sich zu aroßen Trinkgelagen nieder. Den Feigen ist die Heln (Hölle) beschieden, in der sie ewig hungern müssen und niemals sterben können. Die Götter wurden nicht nach Art der Grieche» und Römer in Tempeln, sondern in geheiligten Eichenhainen oder Heiden verehrt, daher das Wort „Heiden" für Nichtchristen. 22. Erste Kampfe der Römer mit den Deutschen (113 v. Chr.). Während die Römer im Besitze der Weltmacht waren — denn fast alle Böller der Erde, soweit sie damals bekannt waren, hatten sie sich unterworfen — erschien plötzlich ein wildes ihnen unbekanntes Bolk an den Alpen. Es waren dies die Ctmvern und Teutonen, welche ihre Wohnsitze im Norden Deutschlands verlassen hatten und mit Weibern, Kindern, Herden und jeglichem Eigentum aufgebrochen waren, um sich im Süden Europas neue Wohnsitze auszusuchen. Der erste Zusammenstoß mit den Römern war für diese höchst unglücklich. Zum erstenmal, so lauge Rom stand, wollte niemand Konsul im Staate und Heerführer gegeu die Deutscheu sein, vor denen Rom zitterte wie einst vor Hannibal. Da gelang es endlich dem alten Feldherrn Märtus bei Aquä Sexttn (jetzt Air) im südlichen Frankreich, die Deutschen vollständig zu besiegen und ihren König Tentobod nebst mehreren Häuptlingen gefangen zu nehmen (102 v. Chr.). Gegen ‘200000 Teutonen sollen dabei den Tod gefunden haben. Die Cimbern hatten inzwischen, mit den Erlebnissen ihrer Stammesgenossen unbekannt, die Alpen überstiegen und breiteten sich in Oberitalien aus. Unterdessen kaut Mürius ans Gallien herbei, vereinigte sich mit einem neuen römischen Heere und rückte gegen sie vor. Bei ibcrretlit hatte er sein Kriegsvolk von einer Anhöhe herab angreifen lassen, und zwar so, daß den Cimbern Sonne und Staub ins Gesicht kamen. Alle ihre Tapferkeit half nichts, sie wurden überwältigt und niedergehauen. In der Wagenburg kämpften noch ihre Frauen und drängten die fliehenden Männer wieder gegen den Feind zurück. Als sie sahen, daß alles verloren war, warfen sie ihre Kinder unter die Hufe der Rosse und töteten dann sich selbst, denn sie hielten es für rühmlicher, mit ihren Männern und Kindern zu sterben, als in die Hände der Römer zu fallen. In dieser Schlacht sollen 140 000 Cimbern umgekommen sein. Die Überlebenden zogen über die Alpen zurück, und Rom war für dieses Mal noch von der Gefahr befreit, durch die Deutschen überflutet zu werden. 23. Hermann, der Chernslrerfürst (9 it. Chr.). Vordringen der Römer in Deutschland. Während der Regierung des Kaisers Augustus war es den Römern gelungen, anch in Deutschland von Gallien aus vorzudringen und zwischen Rhein und Elbe festen Fuß zu saßen. Es war dies das Werk feiner Stiefsöhne Drnsns und Liberias, von denen ersterer auf Oer Rückkehr von seinem dritten Einfalle in Deutschland starb, während Tiberius, ein tückischer und bösartiger Mensch, des Augustus Nachfolger wurde (14. u. Chr.). Zunächst wurde das Land vom Rheine bis zur Weser vou den Römern besetzt, von hier aus trachtete man weiter nach dem Osten zu kommen. Bandstraßen wurdeu durch die Wälder angelegt, feste Lager (Kastellei für die Soldaten erbaut und die vornehmsten Jünglinge aus dem Germaueuvolke als Geiseln (Unterpfänder der Treue) nach Rom geführt. Die Schlacht tut Xcutolmrnct: Walde. Unter diesen Geiseln befand sich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer