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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Karl der Große. 43 mat zurück. Zwei Jahre darauf reifte er nach Rom und wurde vom Papste mit dem Geschäfte der Heidenbekehruug in aller Form beauftragt. Er mußte aber auch versprechen, daß er bei der Aufnahme von Bekehrten überall den Einrich-tuugeu der römischen Kirche folgen wolle. Die zweite Reise. Winfried reiste nunmehr zum zweiteumale zu den Germanen, hielt sich längere Zeit in Thüringen auf und begab sich darauf nach Hessen. Hier befand sich bei dem heutige» Dorfe Geismar, nicht weit von Fritzlar, eine uralte Eiche, welche dem Donuergotte Thor geheiligt war. Einige bekehrte Deutsche sagten dem Bouisazius, wenn es gelänge, diese Eiche umzuhauen, dann würde unfehlbar das Volk seinen Jrrtuni erlernten. Es würde glauben: „Ein Gott, der nicht einmal seinen heiligen Baum zu schützen vermag, kann auch seine Verehrer nicht schützen und kein mächtiger Gott sein!" Winfried unternahm es mit Hilfe seiner Begleiter, die Eiche niederzuschlagen. Die umstehenden Heiden erwarteten in jedem Augenblicke, daß der beleidigte Donnergott erscheinen und die Frevler vernichten werde. Als aber der Stamm sich zur Erde zu neigen begann und dann wnnderbarerweise in vier Teile gespalten auf dem Boden lag, da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und ließen sich taufen. Aus dem Holze des gefällten Baumes errichtete Bouisazius eine kleine christliche Kirche. Mit gleich günstigem Erfolge machte er der Verehrung anderer Götter ein Ende, ließ noch andere Lehrer ans England kommen, gründete Kirchen, errichtete Bistümer und stiftete viele Klöster, und zwar nicht bloß in Thüringen, sondern auch im Lande der Sachsen, Hessen u. a. Bonifazins' Reise 11016 Friesland; sein Tod. Die Verdienste, welche sich Bouisazius um die Deutschen und um den römischen Stuhl erworben hatte, wußte der Papst zu schätzen und ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Als Greis machte dieser nochmals einen Versuch, das Volk, bei welchem er sein Apostelamt begonnen hatte, die Friesen, zum Christentum zu bekehren. Mit siebzig Begleitern begab er sich auf die Reise und zog im Lande umher, predigte, taufte, zerstörte die Götzenbilder und gründete Kirchen. Aber diese Fortschritte der fremden, sanften Religion entzündeten in den rohen Gemütern einen verderblichen Haß gegen den Götzenfeind. Eines Tages nahete ein bewaffneter Schwarm der Heiden unter Kampfgehenl. Die Christenschar suchte ihre Waffen und schickte sich zur Verteidigung au; aber Bonifazins wehrte es ihnen und erinnerte sie an das Wort der Hl. Schrift: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem!" Daraus erlag er samt seinen Begleitern den Streichen der ergrimmten Feinde und fand hier nach einer beinahe 40jährigen Wirksamkeit für die Ausbreitung des Christentums den Tod im Jahre 754. Seine Leiche wurde später in dem voll ihm erbauten Kloster zu Fulda beigesetzt. 28. Narl der Große 768—814. Thrvttbesteiaun,, und Strien mit den Sachsen. Dieser denkwürdige Frau-keuköuig war der Enkel jenes berühmten fränkischen Major domus Karl Martell, welcher die Araber bei Pcitiers geschlagen, und der Sohn Pipin des Kleinen, der im Jahre 752 sich zum Könige der Franken erhob und der Herrschaft der früheren (merornngifchen) Königsfamilie ein Ende machte. Als Karl nach dem Tode feines Vaters das Reich der Franken übernahm, hatte es zwar schon einen bedeutenden Umfang, aber die Stellung des Fürsten war gefahrvoll, denn überall drohten feindliche Völkerschaften in seine Grenzen einzufallen. Die nächsten Nachbarn rechts vom unteren Rheine waren die Sachsen, welche schon fett langer Zeit die Franken beunruhigt hatten. Karl beschloß im Jahre 772, sie aufs neue mit Krieg zu überziehen und nicht eher zu ruhen, als bis sie gänzlich unterworfen und unter ihnen dem Chriftentume die Herrschaft gesichert wäre. Die ersten Unternehmungen gelangen nach Wunsch; Karl drang ins Land der Sachsen und eroberte durch List die (Srcsluirß, südlich von Paderborn. In der Nähe dieser Burg befand sich ein uraltes Götterdeukmal, die Jrmensnl oder Jrmcnsciult genannt. Karl zerstörte die Burg und ließ das Denkmal,wegbringen. Gegenwärtig ist es in der Domkirche zu Hildesheim aufgestellt. Die Sachsen mußten sich zum Frie- 4*
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