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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 55

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Das Leben im Mittelalter. 55 Vom 7—14. Jahre dienten sie als Pagen auf einer Burg oder an einem Fürstenhofe und lernten im Dienste einer Edeldame höfische Sitte; vom 14.—21. Jahre begleiteten sie ihre Herren als Knappen und lernten das Wasfenhaudwerk. Im 21. Jahre erhielten sie in der Regel den Ritterschlag. Dabei mußten sie geloben, die Kirche zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, das Recht zu verteidigen, Wehrlose, Witwen und Waisen zu beschirmen. Jetzt erhielt der Ritter eine Rüstung und ein Streitroß und hatte von nun an für die Ehre seines Namens selbst einzutreten. Der Beleidigte warf in solchem Falle seinem Gegner den Handschuh hin, und der Gegner hatte diesen aufzunehmen als Zeichen, daß er den Zweikampf annehme. Zur Belebung des ritterlichen Geistes und zur Übung un Gebrauche der Waffen dienten die Turniere. Wenn es galt irgend ein Fest zu feiern, so wurde ein Turnier abgehalten. Vvu Kopf bis Fuß in Metall gekleidet, mit wehenden Federbüschen auf dem Helme, kamen die Ritter zum Kampfplätze. Es kam darauf an, den Gegner mit der Lanze aus dem Sattel zu werfen. Zuweilen fand auch ein Schwertkampf statt. Sieger war derjenige, welcher die meisten Gegner aus dem Sattel gehoben oder kampfunfähig gemacht hatte. Von hohen Balkönen schauten die Edeldamen zu, und unter Trompeteuschall und dem Zujauchzen des Kolkes wurde schließlich dein Sieger der „Dank", d. h. ein kostbarer Ehrenpreis, überreicht. — Die höchste Blüte des Rittertums zeigte sich in den Ritterorden, welche ihrem Wesen nach eine Verschmelzung des Ritter- und Mönchsstandes waren und zur Zeit der Kreuzzüge entstanden. Nennenswert sind die Johanniter. Sie ehrten Johannes den Tänser als Schutzpatron und hatten fi.ch.bie Pflege kranker und hilfloser Pilger zur Mlicht gemacht. Sie mußten persönliche'armut, Ehelosigkeit und Gehorsam geloben. Ihr erstes Hospital hatten Kaufleute aus Italien in der f'tähe des heiligen Grabes gebaut. Nach dem Verluste vcn Palästina siedelten sie nach Rhobus und Malta über und wurden deshalb auch Rho-dlser- und Malteserritter genannt. Später wurde der Orden ausgelöst, mit) an seine Stelle trat dev durch König Friedrich Wilhelm Iil. int Jahre 1812 gegründete preußische Johanniter-vrden. — Der Tempelherrenordeu wurde von ^eun französischen Rittern gegründet und hatte feilt Orbenshaus aus der statte des salomonischen Tempels. Die Templer hatten außer persön-ltcher Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam auch noch Waffeuschutz für die Pilger gelobt. Der Orben breitete sich in der Folge sehr ans, kam zu großem Reichtum, geriet aber auch auf Abwege. König Philipp der Schöne lockte' ihn nach Frankreich, ließ ihn vom Papste aufheben, beit letzten Orbeusmeister verbrennen und ^guete sich die Schätze besjdrbens an. — Ein britter, sehr wichtiger Orben war oer der deutschen Ritter. Seine Mitglieder trugen ein schwarzes Kreu z aus einem weiß eit Mantel. Der ursprüngliche Ordenssitz war Accon in Palästina, später ueß er sich in Venedig nieder. Die Mitglieder dieses Ordens zerfielen in Ritter, fester und dienende Brüder. Der Hochmeister leitete alle Angelegenheiten des ^t'beus; ihm zur Seite stauben als oberste Beamte die Ordensgevieter. — ^em Hochmeister dieses Ordens, Hermann v. Salza, begann 1230 die Eroberung ^■^reußeulcnibes, 1283 war sie vollendet: 1309 wurde der Hochmeistersitz von Venedig «ach Preußen verlegt. Der Hochmeister hatte seitdem seinen Sitz in der prächtigen ~~ l artenburg an der Rogctt. Unter Winrich v. Kuiprode erlangte der Orden seine höchste r Me. Als er aber später von seiner Einfachheit und Sittenstrenge abwich, zerfiel 'Eine Macht, und durch die vereinigte Kraft des polnischen und litauischen Volkes wurde Rittcr.
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