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1. Die Neuzeit - S. 88

1892 - Gotha : Perthes
88 nratowskl, auf den Thron erhoben (vgl. S. 59); den 1768 ausbrechenden Turkenkrieg suchte Katharina zur Erwerbung der Moldau und Walachei aus= zunutzen, reizte dadurch aber Osterreich auf das uerste. Ein groer Krieg schien bevorzustehen, an dem Friedrich sich htte betei-Ilgen mssen; da brachte er in Erfahrung, da Rußland fr Erwerbung pol-nischer Provinzen auf Moldau und Walachei verzichten wrde. So wurde auf Kosten Polens (durch dessen l. Teilung 1772) der Friede zwischen den 3 Mchten erhalten. Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thorn) und den Netzedi strikt. Gebiete, die verhltnismig gering waren, aber, da sie den Zusammenhang zwischen Ostpreuen und der Mark (und Pommern) herstellten, fr Friedrich unschtzbare Bedeutung hatten. D. Z>ie Myrung des deutschen Arstentums gegen sterreich (der bau nsche Erbfolgekrieg und der deutsche Frstenbund). Die Feindschaft sterreichs gegen Preußen minderte sich im Laufe der Jahre nicht; um so mehr betrachtete Friedrich jedes Wachstum sterreichs als Gefahr fr sich. Als da-her Joseph Ii. bei dem Aussterben der wittelsbachischen Linie in Baiern (mit Maximilian Joseph, Sohn Karls Vii.) 1777 aufgrund alter Vertrge Niederbaiern besetzte, war er entschlossen, dies zu hindern. Er trat, als sich der bairische Erbe, der kinderlose Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach ^), jenen Gebietsverlust gefallen lie, fr den nchstberechtigten Erben, den Herzog von Pfalz-Zweibrcken. ein und rckte ohne Bedenken nach Bhmen (1778); da Rußland auf Preuens Seite stand, so kam es-1779 zum Vertrage zu Teschen (im sterreich. Schlesien stl. von der ob. Oder), in dem fterreich mit dem Inn viertel abgefunden ward (vgl. S. 63). Die Frucht des bairischen Erbfolgekriegs fr Friedrich war die Um st im-mung des deutschen Frstentums, das ihn bisher gefrchtet hatte und nun an ihm gegen die unruhige Begehrlichkeit Josephs Ii. einen sicheren Rckhalt gewann. Aus dieser Annherung der deutschen Fürsten an Preußen erwuchs, als Joseph seine Plne auf Baiern wieder aufnahm, der sogen. Frsten-bund. Karl Theodor nmlich war bereit, das gesamte Baiern gegen die sterreichischen Niederlande, die ihm als Knigreich Burgund angeboten wurden, auszutauschen. Wiederum trat Friedrich fr die Rechte des Herzogs von Pfalz-Zweibrcken ein; er gewann Hannover und Sachsen zu einem engen Bunde (1785), dem in loserer Form eine Menge kleinerer Fürsten zum Schutze der Reichsverfassung beitrat. Dieser Frstenbund bewog Joseph, den beabsichtigten Lndertausch aufzugeben. Im Inneren ging von den ersten Tagen der Regierung Friedrichs der belebende Hauch eines freien Geistes durch den Staat; die Folter im Strafproze ward sofort beseitigt; der Philosoph Christian Wolff. dessen 1) Die 3. pflzische Kurlinie (Haus Neuburg vgl. S. 38. 2) starb 1742 aus; mit Karl Theodor folgte die 4. Kurlinie (Haus Sulzbach), die 1777 Baiern erbte, aber 1799 mit Karl Theodor ausstarb. Der Erbe ward das Haus Pfalz-Zweibrcken (Maximilian I. Joseph, 17991806 Kurfürst von Pfalz-Baiern, 18061825 König von Baiern).
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